Vor wenigen Tagen erblickte eine wenig schmeichelhafte Dokumentation über die Ära von Sebastian Kurz das Licht der Welt. Unter dem Titel "Projekt Ballhausplatz" zeichnet Kurt Langbein Aufstieg und Fall des einstigen ÖVP-Kanzlers nach. Offizieller Kinostart ist der 21. September.

Aber auch ein zweiter Film über Sebastian Kurz will die Kinos erobern. Der Streifen "Kurz – der Film" läuft bereits kommende Woche und somit zwei Wochen vor dem "Projekt Ballhausplatz" an. Infos an die Presse gingen vorab nicht hinaus, es gab keine Screenings für die Presse oder Ankündigungen.

Regie bei dem 95-minütigen Kurz-Porträt führte Sascha Köllnreiter. Wie die Produktionsfirma mitteilt, beleuchtet die Dokumentation "die Facetten des politischen Werdegangs von Sebastian Kurz mit allen Höhen und Tiefen bis hin zum Abschied von der politischen Bühne". Als Produzent ist Michael Reisch genannt, der ehemalige Leiter des Filmfestivals in Kitzbühel. Dort hatte Kurz jüngst einen Auftritt bei einem Panel. Reisch ist laut "Puls 24"-Einblendung auch Mitglied des Tiroler Wirtschaftsbundes, einer Teilorganisation der ÖVP. 

Kritik an Interviews

In der Doku kommen neben Kurz auch Arnold Schwarzenegger, die beiden Ex-Kanzler Wolfgang Schüssel und Christian Kern sowie der ehemalige Neos-Chef Matthias Strolz zu Wort. Und genau die Interviews mit Kern, Strolz und der Neos-Abgeordneten Krisper stehen nun im Mittelpunkt von Kritik – denn angeblich sollen sie vorab nicht richtig über das Projekt informiert worden sein. So glaubte etwa Kern, dass es sich bei dem Film um eine "internationale Koproduktion im Auftrag eines Streamers" handle, wie "Heute" berichtete. Das bestätigte der ehemalige Bundeskanzler auch gegenüber "Puls 24". 

Regisseur Köllnreiter äußerte sich in der "Kronen Zeitung" zu dem Vorwurf: Zum Zeitpunkt der Interviewanfragen habe es Verhandlungen mit Streamern gegeben. Da der Film nach Meinung der Investoren aber auch im Kino funktionieren könnte, habe man anders entschieden.

Kurz nur in drei der 18 Fragen vorgekommen

Im "Kopfnüsse"-Newsletter beschreibt Heute-Chefredakteur Christian Nusser, wie die Neos-Abgeordnete Stephanie Krisper (NEOS) für ein Interview gewonnen worden sei. Sie sei für "einen Dokumentarfilm über die Geschehnisse der österreichischen Politik der letzten Jahre, mit besonderem Blick auf Sebastian Kurz" angefragt worden. Es soll sich um eine "internationale Koproduktion im Auftrag eines Streamers" handeln. Ein Fragenkatalog, der ihr vorab zugestellt worden sein soll, umfasste die Themengebiete "U-Ausschuss", "Team Kurz" und "Zukunft" umfassen. Der Name Kurz soll aber in nur drei der 18 Fragen vorgekommen sein.