Österreich zählt bekanntlich zu den Ländern mit der höchsten Bankomatdichte in Europa. Einer Aufschlüsselung der EZB zufolge verfügen nur Portugal und Kroatien über mehr Geldautomaten. Die Niederlande, Litauen und Finnland sind am schlechtesten aufgestellt, was von einer begrenzten Aussagekraft ist: Vor allem in nordischen Ländern kauft man vorzugsweise mit Karte ein, Geldautomaten sind deshalb von geringerer Bedeutung als anderswo.

1,1 Kilometer bis zum nächsten Bankomaten

In Österreich liegt, so eine Erhebung der Nationalbank aus dem Jahr 2021, im Durchschnitt der nächstgelegene Bankomat 1,1 Kilometer von der Wohnung oder dem Wohnhaus entfernt. Zwei Drittel der Österreicherinnen und Österreicher müssen weniger als 1 Kilometer zurückzulegen, 97 Prozent weniger als 5 Kilometer.

Allerdings hängt dies auch von der Größe der Gemeinde, der Gemeindestruktur und von der jeweiligen Bevölkerungsdichte ab. In Gemeinden unter 2000 Einwohner müssen 40 Prozent mehr als 2 Kilometer zurücklegen, vier von fünf Wiener haben hingegen den Bankomaten um die Ecke, müssen weniger als 500 Meter absolvieren.

Im Österreich-Vergleich haben laut Nationalbank die Bewohner der Steiermark wie auch von Kärnten die größte Wegstrecke zurückzulegen. Während in Vorarlberg der nächste Bankomat im Durchschnitt 800 Meter, in Tirol 1 Kilometer und in Salzburg 1,1 Kilometer entfernt ist, beträgt die Distanz in der Steiermark 1,6 und in Kärnten 1,8 Kilometer. Nicht nur 2021, auch 2019 waren die Steiermark und Kärnten Schlusslichter im Bundesvergleich.

316 Gemeinden haben keinen Bankomaten

15 Prozent der österreichischen Gemeinden verfügen über keinen Bankomaten, in absoluten Zahlen sind dies 317 Gemeinden. Am größten ist der Nachholbedarf in Niederösterreich (97 Gemeinden ohne Bankomat), Oberösterreich und Tirol (je 53 Gemeinden), im Burgenland (52 Gemeinden). Auf die Bevölkerung umgerechnet, leben 30,4 Prozent der Burgenländer in Gemeinden ohne Maschine, 18,8 Prozent der Vorarlberger, 16,9 Prozent der Niederösterreicher, in der Steiermark und in Kärnten sind es nur 9,1 Prozent.

Die steirischen Gemeinden ohne Maschine

In der Steiermark hatten, so die Auflistung der Nationalbank, im Jahr 2021 26 Gemeinden keine Geldmaschine: Stattegg, Stiwoll, Empersdorf, Hengsberg, Radmer, Gaishorn, Mitterberg, Geistthal, Sankt Martin am Wöllmißberg, Albersdorf, Hofstätten, Ludersdorf, Mitterdorf an der Raab, Mortantsch, Naas, Thannhausen, Pusterwald, St. Georgen ob Judenburg, St. Peter ob Judenburg, Buch-St. Magdalena, Greinbach, Hartl, Rohr bei Hartberg, Eichkögl, Kapfenstein, Pirching. Mehr als 10 Kilometer bis zum nächsten Bankomaten mussten die Einwohner in der Radmer und in Pusterwald zurücklegen.

Kärntens bankomatfreie Gemeinden

In Kärnten sind es zwölf Gemeinden: St. Margareten, Zell, Micheldorf, Mölbling, Baldramsdorf, Mörtschach, Feistritz, Fresach, Hohenthurn, Stockenboi, Diex, Neuhaus. Mehr als 10 Kilometer mussten die Bewohner von Diex und Zell, so die Erhebung der Nationalbank, im Jahr 2021 zurücklegen.