Welche Anlagen werden gefördert?
Ab dem heutigen Mittwoch können Privatpersonen ab 17 Uhr wieder Anträge auf die Förderung von Biomasse-, Wasser-, Wind- und Solarkraftanlagen stellen. Vor allem die Nachfrage nach Photovoltaik-Anlagen war bisher hoch. Es ist mittlerweile der dritte Fördercall in diesem Jahr – die Einreichfrist dauert vom 23. August bis 6. September. In dieser Runde werden Photovoltaik-Anlagen der Kategorie A und B gefördert, damit sind kleinere Anlagen bis 20 Kilowattpeak (kWp) gemeint.
Wie geht man am besten vor?
Um die Chance auf eine Förderung zu erhöhen, muss man schnell sein. Denn es gilt weiterhin das Prinzip „First come first served“. Man sollte deshalb schon vor 17 Uhr vor dem Laptop sitzen und um Punkt 17 Uhr ein Ticket unter diesem Link beantragen. Hier werden die wesentlichen Informationen für die Ticketziehung angegeben. Es wird empfohlen, dass Privatpersonen Anträge nicht vom Firmennetzwerk ausstellen sollen. Gehen zu viele Aufrufe von einer IP-Adresse ein, wird diese gesperrt.
Wie geht es weiter?
Anschließend muss der Förderantrag vervollständigt werden. Dafür loggt man sich mit dem Ticket ein und hat die Möglichkeit, die Daten bis spätestens 6. September zu vervollständigen. Den genauen Zeitraum für die Vervollständigung der Angaben findet man in der Ticket-Bestätigungsmail oder auf dem Bildschirm nach erfolgreicher Ticketziehung. Die OeMAG (Abwicklunsgsstelle für Ökostrom AG)empfiehlt Personen, die die Antiviren-Software Kaspersky verwenden, auf einen anderen Computer auszuweichen, da das Virenschutzprogramm die Ticketeingabe behindern kann.
Mit wie viel Geld kann man rechnen?
Eine Anlage mit zehn (kWp) kostet rund 15.000 Euro. Mit der Förderung kann man rund ein Fünftel des Preises zurückbekommen. Anlagen bis 10 kWp werden mit 285 Euro pro kWp gefördert, zwischen 10 und 20 kWp gibt es 250 Euro pro kWp. Sogenannte innovative Photovoltaik-Anlagen, wie gebäudeintegrierte oder schwimmende, können mit einem Zuschlag von 30 Prozent auf die Fördersätze erhalten. Für den dritten Fördercall stehen insgesamt 70 Millionen Euro zur Verfügung.
Wie viele Anlagen wurden bisher gefördert?
Insgesamt stehen 600 Millionen an Förderbudget zur Verfügung. Davon kommen 328 Millionen Euro aus dem EAG, weitere 268 Millionen aus dem Klima- und Energiefonds. Beim ersten Fördercall im März waren die Gelder in kürzester Zeit vergeben – weshalb es zu einem Rückstau kam, der aber beseitigt und alle Anträge genehmigt wurden. Beim zweiten Fördercall im Juni wurden alle rund 30.000 Anträge für private Photovoltaik-Anlagen genehmigt. 106 Millionen Euro wurden beim Juli-Call verwendet. Insgesamt wurden heuer bereits 120.000 Sonnenkraftwerke gefördert.
Was, wenn der Förderantrag nicht angenommen wurde?
Privatpersonen, die eine klassische Dachanlage bis zu 20 Kilowatt beantragen und bei der Förderung über das EAG nicht zum Zug kommen, gilt auch für den dritten Call, dass sie automatisch an die Förderschiene des Klima- und Energiefonds weitergeleitet werden.
Sollte ein Antrag im Rahmen eines früheren Fördercalls mit den vorhandenen Fördermitteln nicht gedeckt werden können, gibt es die Möglichkeit im Rahmen des nächsten Fördercalls nochmals einen Förderantrag für dasselbe Projekt einzureichen. Die Onlineplattform ÖMAG hat dafür eine Kopierfunktion eingerichtet. Der letzte Fördercall in diesem Jahr findet dann zwischen 9. Und 23. Oktober statt. Dort können wieder Anträge für alle Anlagen gestellt werden.
Wie steht es um das Ziel des Ausbaus der Erneuerbaren?
Bis 2030 soll der heimische Stromverbrauch zu hundert Prozent aus Erneuerbaren Energien gedeckt werden, Schwankungen sollen über Importe und Exporte ausgeglichen werden. Um das Ziel zu erreichen, müssen jedes Jahr bis 2030 PV-Anlagen mit einer Leistung von 1,2 Gigawatt installiert werden.
2022 wurde beim Photovoltaik-Ausbau zum ersten Mal die Gigawatt-Marke geknackt. Insgesamt braucht es bis 2030 einen Zubau von Erneuerbaren in der Höhe von 27 Terrawattstunden. Elf Terrawattstunden sollten durch Photovoltaik-Anlagen gedeckt werden.
Sandra Czadul