Fünf Monate nach seiner turbulenten Kür zum Parteichef der SPÖ muss sich Andreas Babler im Herbst neuerlich der Wahl stellen – allerdings nicht weil bei der Auszählung wieder etwas schiefgegangen ist, sondern weil im Dreijahresrhythmus das gesamte Präsidium, der Vorstand sowie alle Stellvertreter – und somit auch der Parteichef – neu gewählt werden. Normalerweise würde der reguläre Parteitag im Frühjahr 2024 über die Bühne gehen, wegen der Nationalrats- und Europawahl im kommenden Jahr wird er allerdings auf Herbst vorgezogen. Nach Informationen der Kleinen Zeitung dürfte die Parteiversammlung in Graz sehr wahrscheinlich in der Messehalle am 11. November stattfinden. Die formelle Beschlussfassung steht noch aus.
In Graz sollen mehrere Weichen gestellt werden. Zum einen soll festgeschrieben werden, dass zumindest der oder die Bundesparteichef/Bundesparteichefin künftig via Urabstimmung gekürt werden soll. Auch sollen in Zukunft Koalitionsabkommen der Basis zur Abstimmung vorgelegt werden. In einem Leitantrag soll die inhaltliche Ausrichtung der SPÖ unter dem neuen Parteichef festgezurrt werden – von der Arbeitszeitverkürzung bis hin zu Vermögenssteuern. Ebenso soll die Kandidatenliste für die EU-Wahl beschlossen werden. Spitzenkandidat dürfte wohl wieder Andreas Schieder sein.