Neben der psychischen und physischen Belastung, die Hochwasserereignisse mit sich bringen, entstehen auch hohe Kosten. Wie hoch diese sind, kann noch nicht genau abgeschätzt werden. Klar ist: Viele Menschen brauchen Unterstützung.
Die Bundesregierung hat am Wochenende angekündigt, schnell und unbürokratisch helfen zu wollen. Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) versicherte: "Die Menschen in den betroffenen Regionen können sich auf uns verlassen."
Katastrophenfonds wird durch Steuern finanziert
Aus dem Finanzministerium hieß es, es stehen genügend Mittel aus dem Katastrophenfonds bereit. Derzeit wird der Katastrophenfonds mit Abzügen vom Bundesanteil an Einkommen-, Lohn-, Kapitalertrag- und Körperschaftsteuer in Höhe von derzeit 1,1 Prozent vom Gesamtaufkommen dieser Steuern finanziert. Angeblich liegen derzeit 600 Millionen Euro im Katastrophenfonds, im Finanzministerium will man die Zahl weder bestätigen noch dementieren.
2021 wurden 509,4 Millionen in den Katastrophenfonds eingezahlt und 387,7 Millionen ausbezahlt. Mit dem Geld, das übrig bleibt, wird eine Rücklage von maximal 30 Millionen Euro gebildet oder das Geld an den Bundeshaushalt abgeführt. 2022 konnten 19, 7 Millionen Euro für die "Schäden Privater" bereitgestellt werden.
Mit wie viel Geld man rechnen kann
Zuständig für die Auszahlung sind die Länder. Der Bund ersetzt den Ländern 60 Prozent der ausbezahlten Mittel mithilfe des Katastrophenfonds. Privatpersonen können mit einer Hilfe von rund 20 bis 30, in Härtefällen bis zu 80 Prozent, ihres erlittenen Schadens rechnen.
Ist man von Schäden durch Unwetter betroffen und übersteigen diese einen Wert von 1000 Euro, meldet man die Schäden digital (Formular "Privatschadensausweis") oder beim Gemeindeamt an. Die Bezirkshauptmannschaft beauftragt dann Sachverständige mit der Schätzung der Schäden. Das Schadensprotokoll wird an die Landesregierung weitergeleitet und die Auszahlung veranlasst.
Der Geschädigte muss binnen eines Jahres die Wiederherstellung der beschädigten Gebäude durchführen und mit Rechnungen belegen, die sieben Jahre aufzubewahren sind. Der Katastrophenfonds ist ein fiktiver Topf, erklärt Michael Ulrich, Pressesprecher des Bundesministeriums für Finanzen und sagt: "Es wird immer genug Geld im Katastrophenfonds geben. Wenn er leer ist, wird er aufgestockt."
Sandra Czadul