Bundeskanzler Karl Nehammer widerspricht in einem Video auf Facebook der von Bundespräsident Alexander Van der Bellen bei der Festspieleröffnung in Bregenz geäußerten Kritik an der Normalitätsrhetorik. "Was ich nicht verstehe, ist, dass man dafür kritisiert wird, dass man sich für die Normalen einsetzt." Und: "Wir werden uns nicht von einigen Wenigen die Worte verbieten lassen."
Nicht normal sind für Nehammer "Links- wie auch Rechtsextreme, die ihre Meinung über die der anderen stellen und sich über Regeln und Gesetze hinwegsetzen". Nehammer nennt dann ausdrücklich Klimakleber, Identitäre, islamistische Hassprediger und Vandalen. "Der Extreme ist der Feind des Normalen."
"Aufhören, Autofahrern schlechtes Gewissen zu machen"
Unterlegt mit Bewegtbildern, erklärt der Kanzler, wen er für normal hält: jene, die sich "mit ihrer Familie was aufbauen wollen, die sich der Verpflichtung gegenüber der Schöpfung, unserer Natur bewusst sind, aber mit Fortschritt statt mit Verboten die Zukunft meistern". Es sei "in Ordnung, wenn wir Ausnahmen machen. Es ist nicht in Ordnung, wenn Ausnahmen zur Regel werden." "Es ist in Ordnung, wenn man mit dem Rad in die Arbeit fährt", aber man möge "aufhören, dass man dem Autofahrer ein schlechtes Gewissen macht, vor allem, weil viele auf das Auto angewiesen sind".
Abschließend wiederholt Nehammer: Er als Kanzler wolle eine "Politik für die vielen machen, ohne auf die wenigen zu vergessen".