Wilfried Haslauer (ÖVP) ist am Montag von Bundespräsident Alexander Van der Bellen neuerlich zum Landeshauptmann von Salzburg angelobt worden. Zu Mittag leistete Haslauer in der Präsidentschaftskanzlei vor laufenden Kameras zum dritten Mal das Gelöbnis. Zuvor hatten sich die beiden zu einem längeren Vieraugengespräch getroffen.

Die Unterschiede zur Angelobung der niederösterreichischen Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner wenige Wochen zuvor waren augenscheinlich: Van der Bellen war deutlich freundlicher im Ton, vor allem aber sprach er den Salzburger per Du an – ein eher ungewöhnlicher Vorgang.

In seiner Rede würdigte Van der Bellen Haslauer, den er als "guten Bekannten" bezeichnete und dessen Meinung er respektiere, wiewohl man nicht immer einer Meinung sei. Er freue sich, dass ihm die Salzburger Bevölkerung "einmal mehr das Vertrauen" ausgesprochen habe. Dennoch gebe es einige Bedenken, "die man angesichts der Wahl Deines Koalitionspartners und des Regierungsprogramms formulieren kann", so Van der Bellen bezogen auf die erstmalige schwarz-blaue Zusammenarbeit im Bundesland.

Er vertraue Haslauer aber, dass er "der großen Verantwortung", die er mit der Auswahl der Freiheitlichen als Koalitionspartner auf sich genommen habe, "auch gerecht" werde. Das Staatsoberhaupt gab sich zuversichtlich, sollten Positionen propagiert werden, die "die Grundbausteine der liberalen Demokratie und unseres Zusammenlebens infrage stellen", dass Haslauer mit "aller Entschiedenheit" dem entgegentreten werde.

Auch vertraue er darauf, so Van der Bellen, dass unter Haslauers "Führung der demokratische Grundkonsens in Salzburg geachtet" und es kein "Verächtlichmachen" oder "Herabwürdigen" geben werde. "Das wirst Du nicht zulassen, lieber Wilfried." Auch werde Haslauer Sorge tragen, dass "die Menschenrechte stets geachtet, niemals relativiert werden", ebenso was Gleichberechtigung und den Umgang mit Fremden und Andersdenkenden anbelangt.

"Du wirst zu verhindern wissen, dass der manchmal verächtliche und hämische Tonfall, der auf nationaler Ebene zugenommen hat, hinuntertröpfelt auf die regionale Ebene. Und am Ende womöglich in die konkrete Politik einfließt", so Van der Bellen. Dadurch werde Salzburg der Ort bleiben, der er immer war: wunderschön, weltoffen, gastfreundlich, wirtschaftlich erfolgreich und kulturell vielfältig.

Der 67-Jährige wurde zur Angelobung von seiner Frau und seiner Familie begleitet. Auch die aus Salzburg stammende Verfassungsministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) nahm an der Zeremonie teil.

Vergangene Woche waren Haslauer und die restlichen sechs Mitglieder der Salzburger Landesregierung vom neu formierten Salzburger Landtag gewählt worden. Für den 67-jährigen Haslauer ist es die dritte Amtszeit.