Der entgegen der ursprünglichen Zählung der Partei offenbar doch gewählte SPÖ-Chef Andreas Babler, bisher Bürgermeister von Traiskirchen und Bundesrat, ist am Montagabend zu einem kurzen Statement vor die Medien getreten.
In einem sehr nüchternen Statement verlangt er eine neuerliche Prüfung und Zählung aller am Parteitag abgegebenen Stimmen und will erst dann, wenn das nun verkündete Ergebnis bestätigt ist, das Amt des Parteivorsitzenden antreten.
Sollte das Ergebnis auch nach der Nachzählung, die bereits in die Wege geleitet sei, noch immer ihn als Chef ergeben, werde er das Amt übernehmen. Er erwarte sich absolute Transparenz und Wahrheit: "Jetzt ist die Wahlkommission am Zug."
Babler sprach – wie schon Doskozil vor ihm – von einem "Tiefpunkt" durch die falsche Auszählung. Dieser sei nicht nur für Doskozil schmerzhaft, sondern für die ganze Partei. Das Geschehen sei nicht zu rechtfertigen: "Ich möchte mich für das Bild, das Teile unseres Apparats in den vergangenen Wochen abgegeben haben, aus tiefstem Herzen entschuldigen."
Der neue Parteichef gab an, gemeinsam mit seinem Team "an einem völligen Comeback" der SPÖ zu arbeiten, und bat neue Mitstreiter, der Partei treu zu bleiben. Über Personalia werde er zu gegebenem Zeitpunkt informieren.
Georg Renner