Kürzlich saß Grubesa dann praktisch über Nacht ebenso unerwartet wie spektakulär an den Schalthebeln der SPÖ-Bundeszentrale. Nach dem gesundheitsbedingten Rückzug von Harry Kopietz rückte sie zur neuen Leiterin jener Wahlkommission auf, die am Samstag für die ordnungsgemäße Auszählung der parteiinternen Mitgliederbefragung bürgen sollte. Sollte. Denn die Auszählung verlief dann doch nicht so ordnungsgemäß, wie am Montag bekannt wurde.
Die 34-Jährige mit kroatischen Wurzeln stellte sich nach ihrer Berufung zur Leiterin der Wahlkommission gleich tatkräftig der Aufgabe: Sie lud alle drei rivalisierenden Vorsitz-Kandidaten ein, Wahlzeugen ihres Vertrauens zur Auszählung zu entsenden. Mehr Sicherheitsnetze hätte sie wohl auch bei der Stimmenauszählung beim Parteitag gebraucht.
Den Schwerpunkt ihres eigenen politischen Wirkens hat Grubesa in der steirischen Landespolitik, wo sie sich um Bildungs- und Frauenpolitik sowie um die Regionalinteressen ihres Heimatbezirks Liezen kümmert. "Daneben" hat sie ihr im Wahlkampf 2015 vertagtes Jus-Studium wieder aufgenommen. Gegen die jüngsten Lernerfahrungen in der Partei dürfte das Studium eine Kleinigkeit sein.