Weil er sich nicht nachsagen lassen wolle, nur „aus parteitaktischem Kalkül“ zu agieren, behielt sich Doskozil zwei Ansagen für den Zeitpunkt nach der Wahl auf: In seiner Dankesrede versprach er: „Mit mir wird es keine Koalition mit der FPÖ geben.“ Und er ging noch weiter: Nach den Erfahrungen der Großen Koalition will er acuh mit der ÖVP nicht regieren: „Auch das will ich in Angriff nehmen: Keine Koalition mit der ÖVP.“ Er will die SPÖ so stark machen, dass sie mit Neos und Grünen eine Mehrheit findet.
Dafür erntete er skeptische Reaktionen. Einen „Vorschlag“ nannte Wiens Bürgermeister Michael Ludwig Doskozils Plan. Auch die Wiener würden mit der FPÖ nicht reagieren wollen: „Aber alle weiteren Ausschließungen würde ich nicht vornehmen. Denn niemand kann heutzutage abschätzen, wie viele Parteien in einem kommenden Nationalrat sein werden, welche Mehrheitsverhältnisse sich rechnerisch überhaupt ausgehen.“
Auch Vorarlbergs SPÖ-Chefin Gabriele Sprickler-Falschlunger meinte: „Man sollte nicht so viel versprechen, was man dann nicht halten kann.“
ÖVP-Generalsekretär Christian Stocker konterte: „Doskozil hat bisher gezeigt, dass er Spaltung kann. Das alles heißt nichts Gutes für unser Land.“