In dem aus dem Jahr 2020 stammenden Mitschnitt nennt er die EU etwa das "aggressivste außenpolitische militärische Bündnis, das es je gegeben hat". Die Union sei in der Doktrin "schlimmer als die Nato".
Geäußert hat sich Babler derart in einem Podcast des SPÖ-nahen PR-Beraters Rudolf Fußi. Von diesem mit Fragen zur Union konfrontiert, meinte der SP-Vorsitzkandidat, "diese EU überhaupt nicht leiwand" zu finden. Er sei schon in der Bewegung "gegen dieses Konstrukt" aktiv gewesen. Babler sah ein "imperialistisches Projekt mit ein paar Sozialstandards".
Für einen EU-Austritt warb der Bürgermeister freilich nicht. Es gehöre das Konstrukt der EU geändert. In seiner Zeit in der Sozialistischen Jugend war er noch gegen einen Beitritt zur Union aufgetreten.
Reform der EU-Verträge
Von der "Krone" mit seinen damaligen Aussagen konfrontiert, meinte Babler nun, am Weg in die Sozialunion brauche es eine Reform der EU-Verträge: "Mit dieser Forderung befinde ich mich in guter Gesellschaft mit vielen sozialdemokratischen Regierungschefs."
Babler – der Kandidat des linken Parteiflügels – hatte schon jüngst in einer Puls-24-Sendung für Aufsehen gesorgt, als er sich als Marxist bezeichnete, das wenig später in der "Zeit im Bild 2" des ORF aber wieder revidierte. Sein Kontrahent Hans Peter Doskozil zeigte sich nach dem Marxismus-Sager abgestoßen: "Mich schreckt das schon ab."
Mit Gegenwind ist Babler plötzlich auch bezüglich seiner Ausbildung konfrontiert. Wie die "Presse" berichtet, ist der Bürgermeister im Gegensatz zur landläufigen Meinung gar kein ausgelernter Schlosser, sondern hat seine Lehre nicht abgeschlossen. Freilich hat Babler in seinem Lebenslauf solches auch nie behauptet. Von einer Sprecherin hieß es zur "Presse", er sei "kein gelernter Maschinenschlosser", habe allerdings "in einer Fabrik als Schlosser gearbeitet".