Von den 112.272 Asylwerbern, die im vergangenen Jahr in Österreich einen Asylantrag stellten, wurden 24.717 bereits zuvor in einem anderen Land erfasst. Das zeigen Zahlen aus der Eurodac-Datenbank, die das Innenministerium veröffentlichte, wie die "Wiener Zeitung" am Freitag berichtete. Die meisten davon wurden in Bulgarien (9605) und Griechenland (7896) registriert, dahinter liegen Deutschland und Rumänien mit je rund 1500 erfassten Personen.
Diese 22 Prozent an Asylwerbern im Jahr 2022, die zuvor bereits in einem anderen Land registriert wurden, sind ein deutlich niedrigerer Anteil als in den Jahren davor, allerdings gab es 2022 auch deutlich mehr Asylanträge. So wurden im Jahr 2021 knapp 40.000 Asylanträge gestellt, wovon etwa 37 Prozent bereits in einem anderen Land erfasst waren. 2020 waren es knapp 15.000 Asylanträge und 32 Prozent.
Kickl: Warum bringt BMI sie nicht zurück?
In der Eurodac-Datenbank werden Asylwerber erfasst, wenn sie aufgegriffen werden oder einen Asylantrag stellen. Dadurch soll verhindert werden, dass eine Person in mehreren Staaten Asylanträge stellt. Neben den EU-Staaten sind auch die Daten aus Island, Großbritannien, Norwegen, Liechtenstein und der Schweiz darin enthalten.
FPÖ-Klubobmann Herbert Kickl stellt sich in Reaktion auf die Veröffentlichung der Zahlen die Frage, "warum sich das Innenministerium hier nicht an die Dublin-Regel hält und diese Asylwerber nicht in jenes Land bringt, wo sie erstmals aufgeschlagen sind". Dieser Umstand beweise einmal mehr, "dass die Menschen gezielt nach Österreich wollen, weil es hier weit bessere Sozialleistungen gibt als beispielsweise in Griechenland oder Bulgarien", betonte er in einer Aussendung.