Er kam von den Grünen und nennt sich jetzt Kommunist: Kay-Michael Dankl konnte mit seiner "KPÖ plus" bei der Landtagswahl in Salzburg einen überraschenden Wahlerfolg einfahren. Am Montagabend gab er der ZiB2 ein ausführliches Interview.
Wie kommunistisch ist er eigentlich? Auf diese Frage antwortete Dankl: Die KPÖ stehe dafür "dass wir glauben, dass eine bessere Welt möglich ist, wo man die Reichtümer besser verteilt, für Demokratie einsteht", sagt er. Mit Diktaturen habe er nichts am Hut, sagte Dankl. Damit ging er klar auf Distanz zu seinem Grazer Parteikollegen Werner Murgg, der vor eineinhalb Jahren im weißrussischen Staatsfernsehen auftrat, um die "wirtschaftliche Stabilität" der Diktatur zu loben.
Auch im Ukraine-Krieg bezog er klar Position auf Seiten der Ukraine und verurteilte den russischen Angriffskrieg. Wenn man in Österreich Putin-Fans suche, würde man "bei der OMV oder vielleicht bei der Wirtschaftskammer mehr finden als in der KPÖ", meinte Dankl.
Kommunismus an sich findet der Historiker trotzdem vertretbar. Man könne aus der besten Idee etwas Schlechtes machen, so Dankl: "Aber man wirft ja heute auch der katholischen Kirche nicht mehr die Inquisition oder die Kreuzzüge vor."