89,38 Prozent der Wahlberechtigten haben im Salzburger St. Koloman bei den Landtagswahlen ihre Stimme abgeben: Nirgends war der Wert im Bundesland höher, landesweit lag die Beteiligung bei 70,9 Prozent.
Auch Impfquote niedrig
Das ist aber nur einer der vier Ausreißer, den die Gemeinde mit knapp 1800 Einwohnern produzierte: De Zugewinne der FPÖ waren mit 21,25 Prozent landesweit am stärksten, das gilt auch für die Verluste der ÖVP mit 22,2 Prozent. Mit 4,3 Prozent der Stimmen verzeichnete St. Koloman zusätzlich den höchsten Anteil an ungültigen Wahlzetteln.
Auch während der Coronapandemie stand die Gemeinde auf 851 Metern Seehöhe im Fokus der Medien: Aufgrund der hohen Infektionszahlen verhängten die Behörden Ende Oktober 2021 Ausreisekontrollen. St. Koloman verlassen durfte nur mehr, wer geimpft, genesen oder PCR-getestet war. Mit einer Impfquote von 50,6 Prozent lag die Gemeinde im November 2021 landesweit am letzten Platz. "Die Menschen in St. Koloman sind ein bisschen dafür bekannt, dass sie sich querlegen und misstrauisch sind", sagte eine Einheimische damals der "Presse".
Der Leiter der Landesstatistik sagte den "Salzburger Nachrichten" am Montag, dass in Gemeinden mit niedriger Impfquote die FPÖ überdurchschnittlich zulegte, die ÖVP überdurchschnittlich verlor. "Kausal alles auf das Impfen zurückzuführen, greift sicher zu kurz, aber einen gewissen Effekt wird es sicher auch in Salzburg geben", sagte er.
Moritz Ablinger