Die Landtagswahl in Salzburg brachte zwei große Überraschungen: Die FPÖ konnte ihr historisch bestes Ergebnis einfahren, in keinem Bundesland stehen die Freiheitlichen besser dar. Und mit KPÖ plus wurden Kommunisten erstmals seit 1945 bei einer Landtagswahl in Österreich zweistellig. Ein Blick hinter die Zahlen zeigt: Vor allem die ÖVP hat ein Problem mit der Jugend. Hätten nur Personen unter 30 gewählt, wäre die Volkspartei hinter die FPÖ gefallen.
Bei den Älteren zeigt sich das gegenteilige Bild: Rund 44 Prozent der Salzburgerinnen und Salzburger über 60 haben ihre Stimme bei der Volkspartei gesetzt. Die ÖVP ist somit die einzige Partei, die öfter von Älteren als von Jüngeren gewählt wurde. Das zeigt eine Wahltagsbefragung von Sora im Auftrag des ORF, für die 1230 Personen telefonisch und online befragt wurden, davon 909 deklarierte Wähler. Die maximale Schwankungsbreite liegt zwischen 4,6 und 9,1 Prozent.
Besonders stark war die KPÖ, die sich das Thema leistbares Wohnen auf die Fahnen geheftet hatte, erwartungsgemäß in der Stadt Salzburg: Das Team von Kay-Michael Dankl erreichte in der Landeshauptstadt 21,5 Prozentpunkte, mehr als jeder Fünfte gab folglich den Kommunisten seine Stimme. Menschen mit universitärer Ausbildung wählten besonders häufig KPÖ (laut Sora 17 Prozent), wobei sie ÖVP und Grünen (je 21 Prozent) noch häufiger ihre Stimme gaben.