Die Festung, die Getreidegasse und Mozart – es sind die Klassiker, die bei den Touristen nie aus der Mode kommen. Salzburg war auch in den Tagen vor der Landtagswahl ein Touristenmagnet und kratzt schon wieder an alten Besucherrekorden. Der Tourismus zählt zu den wichtigsten Lebensadern. Mit Postkartenidylle und Hochkultur – Stichwort Festspiele – wird das Bundesland weltweit in Verbindung gebracht.
Aber wie ist er sonst, der Ist-Zustand des Landes?
Raumordnung
Die Landesregierung hat in den vergangenen zehn Jahren versucht, der Verschandelung und Zersiedelung etwas entgegenzusetzen. Das Fass zum Überlaufen brachte ein Luxusprojekt an der Landesgrenze zu Tirol. Mit neuen Regeln in Raumordnung, Grundverkehr und Baurecht sollte der Spekulation und einem Wildwuchs an Zweitwohnsitzen und Chaletdörfern ein Riegel vorgeschoben werden.
Die Raumordnung führt zu einer weiteren Dauerbaustelle in Salzburg, dem Verkehr. Die Aufholjagd in Sachen Öffis wurde vor fünf Jahren ausgerufen. So hat sich der Preis für eine reguläre Öffi-Jahreskarte auf 365 Euro reduziert (vormals 1539 Euro). Inklusive noch günstigerer Varianten für Schüler, Studenten und Senioren sind inzwischen fast 50.000 Nutzerinnen und Nutzer mit einer Netzkarte unterwegs.
Kultur
Im kulturellen Bereich überstrahlen die Festspiele so gut wie alles. Für das "Jahrhundertprojekt" samt eigenem Zufahrtstunnel durch den Mönchsberg wurden für die kommenden Jahre 335 Millionen Euro veranschlagt, wovon rund 100 Millionen das Land aufbringen muss. Die hohen Investitionen in die Hochkultur sorgten für Unmut in der freien Szene, die mit weitaus geringeren Mitteln das Auslangen finden muss. Immerhin: Salzburg hat sich als erstes Bundesland der gerechten Bezahlung für Kunst- und Kulturtätige verschrieben.
Arbeit
Wirtschaftlich gesehen schlägt die niedrigste Arbeitslosenquote in Österreich zu Buche – aber auch ein grassierender Personalmangel, der mittlerweile alle Bereiche schwächt. Ein wunder Punkt ist vor allem die Personalsituation in der Pflege. Bei den Finanzen hat das Land bis auf einen Coronaausreißer 2021 den Schuldenstand beständig reduziert, unter anderem aber auch, weil Wohnbaugelder am Ende des Jahres übrig blieben.