Martha Krumpeck, Aktivistin der "Letzten Generation", hat am Mittwochnachmittag versucht, das Bundeskanzleramt mit einer dunklen Flüssigkeit zu besprühen. Laut eigenen Angaben handelte es sich dabei nicht um Öl, sondern um eine ungiftige Flüssigkeit, die allerdings die Fassade nicht erreichte. Während sie von der Polizei abgeführt wurde, rief sie in Richtung einer Kamera: "Grüne Verbrenner sind eine dreckige Lüge."
Grund für die Aktion war der zeitgleich stattfindende Autogipfel im Inneren des Kanzleramts. Die E-Fuels, auf die Krumpeck sich bezieht, sind Treibstoffe, die mithilfe von Strom erzeugt werden. Mit ihnen können Autos nach dem geplanten Verbrenner-Aus 2035, auf das sich die EU einigte, betankt werden.
Kritik nicht nur von der "Letzten Generation"
Die "Letzte Generation" steht mit ihrer Aktion nicht allein da, vergleichbare Aktionen gab es aber am Mittwochnachmittag nicht. Kritik am Gipfel übten im Vorfeld FPÖ-Chef Herbert Kickl, SPÖ-Umweltsprecherin Julia Herr, Neos-Wirtschaftssprecher Gerald Loacker, Oberösterreichs Umweltlandesrat Stefan Kaineder (Grüne), die Grüne Wirtschaft sowie die Umweltschutzorganisationen Global 2000 und Greenpeace.
Skepsis mit Blick auf E-Fuels äußerten im ORF-Fernsehen die WU-Umweltökonomin Sigrid Stagl sowie Günther Lichtblau vom Umweltbundesamt. Die Scientists for Future wiederum verwiesen auf die "katastrophale Energiebilanz" von E-Fuels. Zuspruch kam hingegen von der Industriellenvereinigung (IV) und der Wirtschaftskammer (WKÖ).