In das Rennen um die Spitze der SPÖ dürften weniger Personen gehen als ursprünglich gedacht. 73 Bewerber - von Parteichefin Pamela Rendi-Wagner bis zu einer Giraffe aus dem Zoo Schönbrunn - hatten sich ursprünglich aufstellen lassen.

Der Vorsitzende der SPÖ-Wahlkommission, Harry Kopietz, bestätigte Dienstagmittag allerdings, dass nur drei Namen auf dem Wahlzettel stehen werden: Demnach werden nur Rendi-Wagner, Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil und der Traiskirchener Bürgermeister Andreas Babler ab 24. März zur Auswahl stehen.

Ergebnis am 22. Mai - "wenn alles gut geht"

Sollte jemand zweimal abstimmen wollen, zähle der Fragebogen und nicht der online eingelangte Stimmzettel, erklärt Kopietz. Mindestens ein Zehntel der eingelangten Stimmen würden händisch von der Wahlkommission überprüft werden. Er selbst werde sich an der Befragung nicht beteiligen, um sicherzustellen, dass das Ergebnis "nicht aus irgendwelchen Gründen auch immer infrage gestellt werden könnte".

Der gesamte Prozess werde von der Wahlkommission, einem Notar und einem IT-Experten begleitet. Im Gegensatz zur letzten Mitgliederbefragung werde sich das Prozedere zwar nicht grundsätzlich ändern, "aber der technische Fortschritt in den letzten drei Jahren" würde die Ergebnisse schneller und besser zur Verfügung stellen.

Die Befragung endet am 10. Mai, "wenn alles gut geht" sollte man am 22. Mai ein Ergebnis vorliegen haben, so Kopietz, der erneut betonte: "Eine Befragung birgt in sich, dass sie keine Wahl ist. Es ist ein Stimmungsbild". Das Ergebnis der Mitgliederbefragung ist folglich nicht für den Bundesparteitag am 3. Juni bindend, bei dem tatsächlich die neue Führung der SPÖ gewählt wird.

30 Unterstützer als unüberwindbare Hürde

Die restlichen 70 Bewerber dürften an den geforderten 30 Unterstützungserklärungen gescheitert sein - oder sie waren gar keine Parteimitglieder. Einzelne Bewerbungen sollen auch zurückgezogen worden sein. Öffentlich hatte das etwa Nikolaus Kowall getan. Die Befragung der rund 147.000 Mitglieder läuft dann von 24. April bis 10. Mai.

Amtsinhaberin Rendi-Wagner reichte die Unterstützung von 100 weiblichen Mitgliedern ein, Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil 440 großteils von Funktionären aus seinem Bundesland und Babler bekam mehr als 2.000 Unterstützungserklärungen.

Somit kann der rote Wahlkampf quasi offiziell starten. Während Parteichefin Rendi-Wagner die über dem Dreikampf stehende Amtsinhaberin gibt, bemühen sich die beiden bekanntesten Herausforderer, der burgenländische Landeshauptmann Doskozil und der Traiskirchener Bürgermeister Babler, offensiver um die Zuneigung der Parteibasis. Babler beginnt am Dienstag seine "Basis-", Doskozil diese Woche eine "Freundschaftstour".

Anders als Rendi-Wagner und Doskozil könnte sich Babler durchaus vorstellen, auch als Zweiter oder Dritter bei der Mitgliederbefragung beim Bundesparteitag am 3. Juni als Spitzenkandidat anzutreten.