Im Rennen um die Spitze der SPÖ bleiben nur drei Kandidaten übrig. Neben Parteichefin Pamela Rendi-Wagner werden auch der burgenländische Landeshauptmann Hans Peter Doskozil und der Traiskirchener Bürgermeister Andreas Babler um die Stimmen der rund 140.000 SPÖ-Mitglieder kämpfen.
Ein Überblick über Inhalte und Unterstützer der drei Kandidaten:
Pamela Rendi-Wagner
Was sind Rendi-Wagners Forderungen?
Als amtierende Parteichefin hat Rendi-Wagner in der Vergangenheit viele Forderungen gestellt. Umsetzen konnte sie als Oppositionspolitikerin allerdings keine. Im Wahlkampf betont sie nun ein Programm gegen Kinderarmut: Sie will eine Kindergrundsicherung einführen, mit zusätzlicher Unterstützung für einkommensschwache Familien. Außerdem fordert sie eine Bildungsplatzgarantie und eine tägliche warme Mahlzeit für jedes Kind.
Inhaltlich sei der Unterschied zwischen ihr und Hans Peter Doskozil gar nicht so groß, sagte sie in einem ZiB 2-Interview Mitte März. Abzugrenzen versuchte sie sich vom burgenländischen Mitbewerber durch ihre Positionierung gegenüber der FPÖ, mit der sie eine Koalition kategorisch ausschließt. Das soll ihr Alleinstellungsmerkmal sein, denn Doskozil würde nur eine Zusammenarbeit mit den Freiheitlichen unter Herbert Kickl verneinen. Er hat im Burgenland außerdem bis 2020 mit der FPÖ koaliert.
Nach anderen Forderungen gefragt, verweist Rendi-Wagner im Regelfall auf die Bilanz ihrer vierjährigen Amtszeit.
Hans Peter Doskozil
Was sind Doskozils Forderungen?
Zusätzlich möchte Doskozil eine grundlegende Steuerreform, die die Arbeit steuerlich entlastet: "Wir wollen die Steuersenkungspartei für arbeitende Menschen sein", heißt es in dem Papier. In Asylfragen setzt Doskozil auf "klare Haltung" also auf Verfahren an EU-Außengrenzen, "Integration vor Neu-Zuzug", aber auch auf kostenlose Deutschkurse für alle Zuwanderer.
Andreas Babler
Was sind Bablers Forderungen?
In Koalitionsfragen setzt Babler auf klare Kante. Im "Profil"-Interview sagte er Anfang April: "Ich kann mir ja nicht vorstellen, wie es Fortschritt und Verbesserung mit ÖVP oder FPÖ geben kann."
Babler stellte wie Doskozil ein Programm vor. Es geht darin stark um Rechtsansprüche: und zwar auf gleichen Lohn für gleiche Arbeit, auf eine beheizte Wohnung und auf Pflege. Babler spricht sich darin außerdem für eine Übergewinnsteuer und einen "Green New Deal" in Österreich aus, der mit dem Ausbau von öffentlicher, klimagerechter Infrastruktur gelingen soll.
Ein Punkt in Bablers Programm knüpft auch auf ein Vorhaben an, das er als Bürgermeister von Traiskirchen gerade umsetzt: die "Volxküche". Dort sollen ab dem kommenden Schuljahr 800 Kinder in der Stadt mit frischen und regionalen Gerichten täglich versorgt werden. Dieses Konzept möchte er auf ganz Österreich ausweiten, und zwar: "Gratis für die Kinder und Jugendlichen, deren Familien wenig Einkommen haben." Die Asylpolitik findet im Papier zwar keinen Niederschlag, Babler betont darauf angesprochen aber oft die Wichtigkeit der "Menschlichkeit". Er möchte außerdem Hürden zur österreichischen Staatsbürgerschaft abbauen.
Moritz Ablinger