Nach der Hausdurchsuchung bei der Tageszeitung "Heute" beziehen am Sonntag mehrere Betroffene öffentlich Stellung zu den Vorgängen. "Heute"-Chefredakteur Christian Nusser betonte in einem Text über die Vorfälle, dass das 25-köpfige Hausdurchsuchungsteam zwar bis in den Abend die Büros von Geschäftsführung und Herausgeberschaft, Sekretariate und Produktion betreten wurden, die Redaktionsräumlichkeiten von den Ermittlern aber nicht betreten wurden.
"Ich wusste nichts von der Vereinbarung, von den Gesprächen in den Hinterzimmern, um die es geht, ihre Ergebnisse, vermeintlich oder tatsächlich, wurden auch zu keiner Zeit an mich herangetragen", schreibt Nusser. Das liege an der "Gewaltenteilung" zwischen Redaktion und Geschäftsführung, beteuert er: "Ich muss beim Zeitungsmachen nicht besachwaltet werden und ich würde das auch nicht zulassen."
"Krone"-Redakteure stellen sich hinter Dichand
Anlass für die Hausdurchsuchung waren schwere Vorwürfe, die Thomas Schmid gegenüber der "Heute"-Eigentümerin Eva Dichand erhoben hat, deren Mann, Christoph Dichand, wiederum Herausgeber der "Kronen Zeitung" ist. Mit einem auf Seite 3 der Sonntagsausgabe abgedruckten "Brief an den Herausgeber" meldet sich der Redaktionsbeirat zu Wort. Darin spricht das Gremium Dichand das Vertrauen aus und verwehrt sich gegen Vorwürfe der politischen Einflussnahme.
Im Zusammenhang mit den Durchsuchungen und Ermittlungen "in den Büros der Tageszeitung 'Heute'" wurden seitens der WKStA "auch Vorwürfe gegen die 'Krone' und sie als Herausgeber erhoben", so der "Krone"-Redaktionsrat am Sonntag: "Wir wehren uns ausdrücklich gegen diese Anschuldigungen und die Vorwürfe der politischen Einflussnahme auf die 'Kronen Zeitung'. Die Redakteurinnen und Redakteure der 'Kronen Zeitung' nehmen ihre Arbeit nach den Grundsätzen der journalistischen Freiheit und Ethik stets wahr", heißt es weiter.
Das Gremium betont, dass die Prämissen, nach denen sich die Berichterstattung richtet, immer "gewährleistet" geblieben sind und es "nie eine wie immer geartete Intervention" gegeben habe. Die Redaktion stehe "entschlossen" hinter dem "Krone"-Herausgeber.