Am Freitag um 12 Uhr endete die Frist. Bis zu Mittag musste jede Kandidatin, jeder Kandidat, die/der sich für den Chefsessel der SPÖ beworben hat, eine Liste mit mindestens 30 Unterstützungserklärungen übermitteln, online oder brieflich. Für briefliche Sendungen gilt der Poststempel.

Die drei Favoriten wählten unterschiedliche Strategien: SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner wird von 100 prominenten SPÖ-Frauen unterstützt, Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil von 440 Gemeindepolitikern, darunter viele Bürgermeister, Traiskirchens Stadtchef Andreas Babler von 2000 Genossen.

"Wir setzen auf die Basis", erklärte eine Babler-Sprecherin. Das E-Mail-Postfach sei geradezu "übergequollen". "Wir sind sehr zufrieden." Der burgenländische Landeshauptmann setzt hingegen auf Multiplikatoren auf Gemeindeebene. Über 440 Gemeindepolitikerinnen und -politiker aus ganz Österreich hätten sich in den vergangenen Tagen bei ihm gemeldet und ihm die Unterstützung zugesichert, so Doskozil auf Facebook. "Das erfüllt mich mit Stolz und Demut." Rendi-Wagner setzt auf die Kraft der Frauen.

Zu den Unterstützern des burgenländischen Landeshauptmanns zählen nach Informationen der Kleinen Zeitung unter anderem die Bürgermeister von Knittelfeld (Harald Bergmann), Leoben (Kurt Wallner), Schwechat (Karin Baier), Völkermarkt (Markus Lakounigg), Hallein (Alexander Stangassinger), Ternitz (Rupert Dworak), Bruck an der Leitha (Gerhard Weil), St. Margarethen bei Knittelfeld (Erwin Hinterdorfer), St. Paul im Lavantal (Stefan Salzmann), Hainfeld (Albert Pitterle), Tieschen (Martin Weber), St. Johann in der Haide (Günter Müller), Spital am Semmering (Maria Fischer), auf Klagenfurts Klubobmann Maximilian Rakuscha, Klagenfurts Vizebürgermeister Philipp Liesnig, Wiener Neustadts Vizebürgermeister Rainer Sprenger.

Pamela Rendi-Wagner reichte 100 Unterstützungserklärungen von Frauen aus unterschiedlichen Teilbereichen der Sozialdemokratie ein. Prominent sind die Frau des früheren Bundespräsidenten Heinz Fischer, Margit Fischer, die Zweite Nationalratspräsidentin Doris Bures, Arbeiterkammer-Präsidentin Renate Anderl, Frauenvorsitzende Eva Maria Holzleitner, die Vorarlberger Landesvorsitzende Gabriele Sprickler-Falschlunger, Ex-Siemens-Chefin und -Staatssekretärin Brigitte Ederer, die Ex-Wissenschaftsministerinnen Sonja Hammerschmied und Gabriele Heinisch-Hosek, Ex-Unterrichtsministerin Hilde Hawlicek, Wiens SPÖ-Vizebürgermeisterin Kathrin Gaal, die Chefin der Wiener SPÖ-Frauen Marina Hanke, Bundesfrauengeschäftsführerin Ruth Manninger, Villachs Vizebürgermeisterin Petra Oberrauner, Brucks Vizebürgermeisterin Silke Reitbauer-Rieger, die Bürgermeisterin von St. Marein (Mürztal) Doris Schutting.

Die Zulassung entscheidet letztlich die Wahlkommission, die erst nach Ostern, am 11. April, unter der Leitung des früheren Wiener Kommunalpolitikers Harry Kopietz zusammentritt. Als "oberster Schiedsrichter" fungiert der Präsident der österreichischen Notariatskammer.