Laut einer aktuellen Umfrage des TV-Senders ATV sind 49 Prozent der österreichischen Bevölkerung über die Rede des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Parlament nicht erfreut. Das habe die Umfrage im Vorfeld der Rede ergeben. Besonders deutlich sprachen sich SPÖ-Wählerinnen und -Wähler für die Rede aus. Im Vorfeld befragte Meinungsforscher Peter Hajek 500 Menschen im Land, die repräsentativ für die Bevölkerung stehen. Die Frage lautete: "Soll Selenskyj im Parlament per Video zugeschaltet eine Rede halten dürfen?"
49 Prozent der Befragten zeigten sich demnach nicht erfreut über die Rede. 27 Prozent von ihnen erklärten, dass der Präsident die Ansprache im Parlament "auf keinen Fall" halten dürfe. 22 Prozent gaben an, dass er "eher keine" Rede halten sollte. 39 Prozent (19 Prozent "auf jeden Fall", 20 Prozent "eher ja") begrüßten den Auftritt hingegen. 12 Prozent der Befragten haben keine Meinung dazu.
Vor allem SPÖ-Wähler dafür
Die Zustimmung variiert auch mit dem eigenen Wahlverhalten.
Während sich die Mehrheit der SPÖ-Wähler (59 Prozent), der Grün-Wähler (51 Prozent) und der Neos-Wähler (50 Prozent) "auf jeden Fall" bzw. "eher" für den Auftritt aussprachen, waren 52 Prozent der ÖVP-Wähler und 75 Prozent der FPÖ-Wähler "auf jeden Fall" oder "eher" gegen diesen.
"Die FPÖ hat mit dem Neutralitätsthema in der Causa Selenskyj einen Nerv getroffen", erklärt Meinungsforscher Peter Hajek. "Konservative Wählergruppen stehen der Rede des ukrainischen Präsidenten im österreichischen Parlament sehr skeptisch gegenüber. Dieses Thema findet viel mehr Widerhall als die blaue Kritik an den Sanktionen."