Am Freitag kündigte der ehemalige BZÖ-Politiker Gerald Grosz gegenüber der APA seine Kandidatur für den SPÖ-Vorsitz an, das kommt nun doch nicht zustande.
Zwar hatte er die dafür notwendige SPÖ-Mitgliedschaft beantragt. "Das Beitrittsansuchen des Rechtspopulisten Gerald Grosz wird natürlich abgewiesen. Grosz repräsentiert das Gegenteil der Grundsätze der Sozialdemokratie", hieß es aber aus der Partei zur APA.
Grosz selbst wollte dies nicht akzeptieren und reagierte auf die gewohnte Art: "Jedem Tschetschenen, Syrer und Afghanen wollen sie die Staatsbürgerschaft schenken und mir verwehren sie die SPÖ-Mitgliedschaft. Sieht so sozialdemokratische Toleranz aus?" Zudem kündigte Grosz an, seine Katze Chou-Chou als SPÖ-Mitglied anmelden zu wollen, damit diese für den Vorsitz kandidiert. "Am Parteitag gibt's dann ein großes Miau."
Steirische SPÖ lädt zum Gespräch
Nicht ganz so ultimativ lautete die Antwort aus der steirischen Landespartei. "Sollten Sie sich tatsächlich von Ihrer politischen Vergangenheit distanzieren wollen und ihre bisherigen ideologischen Überzeugungen überdacht haben, lade ich Sie gerne im Laufe der nächsten Wochen zu einem persönlichen Gespräch zu mir in die Landesorganisation der SPÖ Steiermark ein, um uns dies glaubhaft darzulegen", schrieb ihm Landesgeschäftsführer Florian Seifter. "Sollten Sie Ihren Antrag auf Beitritt danach noch aufrecht erhalten, werden wir jene Gremien damit befassen, die darüber zu entscheiden haben."
Grosz hatte bei der Präsidentschaftswahl im vergangenen Jahr immerhin 5,57 Prozent erhalten. Zuletzt war er Redner beim "politischen Aschermittwoch" der rechtspopulistischen "Alternative für Deutschland" (AfD). Freitagvormittag gab er bekannt: "Ich bin mit heutigem Tag, 24.3.2022, Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Österreichs geworden und darf hiermit mitteilen, dass ich mich um das Amt des Bundesparteivorsitzenden der SPÖ bewerbe!", hieß es in einem Schreiben an die SPÖ.
Video an seine Fans
Werben wollte Grosz wie immer auch bevorzugt auf Social Media. In einem Video, das Freitagvormittag online ging, richtet er seinen Fans aus: "Ich habe die vielfältigen Angebote für eine Teilnahme bei 'Dancing Stars', dem 'Dschungelcamp', 'Teenager werden Mütter' ausgeschlagen und gebe hiermit voller Freude und mit bebender Stimme eines in der Wolle gefärbten Sozis bekannt, bei der sozialdemokratischen Ausgabe von 'Mein potschertes Leben' teilnehmen zu wollen."
Nicht ganz ernst ging es auch weiter. Grosz machte sich lustig über "die Lückenfüller der 1. Mai Aufmärsche, die ausgefressenen, behäbigen und aufgedunsenen Schnitzelgesichter, die linksversifften Gutmenschen, die toleranzbewegten Genderisten" und so weiter. "Genossinnen und Genossen, hört die Signale, auf zum letzten Gefecht, der Untergang ist nahe, mein Eintreten somit echt", meint er und schloss ab mit dem traditionellen Gruß: "Freundschaft!"