Schon heute herrscht in Österreich ein Arbeitskräftemangel: Laut Statistik Austria gab es 2022 rund 40 Prozent mehr offene Stellen als noch 2021. Durch Pensionierung der geburtenstarken "Babyboomer"-Jahrgänge wird sich diese Entwicklung in den nächsten Jahren nur beschleunigen: Berechnungen des Arbeitskräftebedarfs und der Prognose der Erwerbsbevölkerung ergeben laut Wirtschaftskammer bis 2040 eine Lücke von rund 363.000 Arbeitskräften.
Das kommt auch dem Staat teuer, rechnet die Wirtschaftskammer (WKÖ) vor: Durch Einnahmenentfall bei Lohn-, Einkommens-, Körperschafts- und Umsatzsteuer sowie bei den Sozialversicherungsbeiträgen würden die Kosten des Arbeitskräftemangels sich von 2023 bis 2040 zusammengerechnet auf 150 Milliarden Euro belaufen. "Das ist mehr, als die gesamten Steuereinnahmen eines Jahres ausmachen", sagt WKÖ-Präsident Harald Mahrer.
Aus Sicht der Wirtschaftskammer liegen die Lösungen auf der Hand, man müsse die Werkzeuge nur benutzen: "Anreize für Mehrarbeit durch steuerfreie Überstunden, steuerfreies Einkommen für die, die nach dem Pensionsantrittsalter weiterarbeiten wollen und ein Ausbau der Kinderbetreuung für eine echte Wahlfreiheit, aus der Teilzeit aufzustocken." Zurzeit arbeitet eine Arbeitsgruppe neue Arbeitsmodelle für die Regierung aus.
Maximilian Miller