1200 Beamte werden heute Abend im Rahmen des Akademikerballs im Einsatz sein. Sie sollen die ordnungsgemäße Abhaltung der Veranstaltung in der Hofburg sicherstellen und dafür sorgen, dass sich Gäste und Teilnehmer der Gegendemonstration nicht zu nahe kommen. Die Exekutive hat außerdem ein Platzverbot rund um die Hofburg ausgesprochen. Es ist der erste Akademikerball seit 2020, in den letzten Jahren wurde er wegen der Coronapandemie abgesagt. 

3000 sollten demonstrieren

Die sogenannte Sperrzone, aus der die Polizei Menschen wegweisen darf, umfasst den Großteil des Hofburg-Areals und reicht über den Minoritenplatz bis zum Burgtheater. 2020 war die Zone vergleichbar groß. Mitte des letzten Jahrzehnts, als die Proteste ihren Höhepunkt fanden, war sie beträchtlich größer.

Für die diesjährige Demonstration der "Offensive gegen Rechts" unter dem Motto "Faschos aus der Hofburg schmeißen" rechnet die Polizei mit bis zu 3000 Teilnehmern. Sie beginnt am Schottenring und soll in der Nähe des Schwedenplatzes um 20:30 ihren Abschluss finden.

Zweite Demo gegen russische Delegation

Eine besondere Herausforderung stellt die OSZE-Tagung dar, die am Freitag in einem anderen Teil der Hofburg abgehalten wird und an der auch eine russische Delegation teilnimmt. "Das ist sicherheitspolizeilich relevant und wurde daher in der Einsatzplanung mitbedacht", heißt es von der Wiener Polizei. "Es werden genügend Einsatzkräfte vor Ort sein, um mögliche Konflikte hintanzuhalten." Zum Ball werden die Russen aber wohl nicht kommen. Organisator Udo Guggenbichler informierte die Logenbesitzer im Vorfeld, dass russische Gäste, die nicht in Österreich wohnen, nicht zum Ball kommen dürften, wie der Kurier berichtete. 

Die russische Teilnahme an der Tagung hat auch dafür gesorgt, dass die Demonstration gegen den Ball nicht die einzige am Freitag sein wird. Vor dem Justizpalast startet um 18:00 eine zweite, die dann über den Ring zum Karlsplatz zieht. Die Polizei rechnet auch dabei mit bis zu 3000 Teilnehmern.

Acht weitere Kundgebungen sind für den Freitagabend in der Nähe der Wiener Innenstadt angemeldet worden. Zu deren Hintergründen wollte die Polizei aber keine genauere Auskunft erteilen.