Jahrelang hatte er Reden für die Auftritte der Parteichefs Jörg Haider und Heinz-Christian Strache in Ried im Innkreis geschrieben, nun ist er erstmals selbst Hauptredner des Abends. Beim traditionellen politischen Aschermittwoch schwört FPÖ-Bundesparteichef Herbert Kickl heute rund 2000 blaue Fans bei Bier und Heringsschmaus mit deftigen Sprüchen ein. In der Jahnturnhalle dürfte er diese wohl vor allem gegen die türkis-grüne Regierung, die Russland-Sanktionen und auch gegen den ORF richten.
Unterstützt wird Kickl dabei von Aschermittwochsroutinier Manfred Haimbuchner. Der oberösterreichische Landesparteichef heizt der Menge seit Jahren als Vorredner ein, er bestritt die Veranstaltung zuletzt vor zwei Jahren mit dem damaligen Chef Norbert Hofer – virtuell und ohne Publikum. Im Vorjahr wurde das Event coronabedingt ganz ausgesetzt, heute wird hingegen um 19 Uhr losgelegt:
Absage von Merkel und Selenskyj
Die Kärntner ÖVP holt sich für ihren Aschermittwoch mitten im Wahlkampf Unterstützung aus Wien und Deutschland: Bundeskanzler Karl Nehammer wird ebenso zur Messe Klagenfurt anreisen wie der frühere deutsche Bundespräsident Christian Wulff (CDU).
Zuletzt beging man den bierträchtigen Fastenzeit-Auftakt hier 2019 – mit dem damaligen Bundeskanzler und Parteichef Sebastian Kurz und dem früheren Boxer Vitali Klitschko, heute Bürgermeister von Kiew. In diesem Jahr wollte man bei der Großveranstaltung mit einer Videobotschaft vom ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj aufwarten. Doch der sagte ebenso ab wie die frühere deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel. Wie die FPÖ startet auch die Volkspartei um 19 Uhr:
Auch der steirische Nationalratsabgeordnete Max Lercher (SPÖ) hat die zünftigen Aschermittwochsreden für sich entdeckt. Bereits zum dritten Mal lädt er in Judenburg zur Zusammenkunft. Unterstützt wird er dabei in diesem Jahr von Arbeiterkammer-Präsidentin Renate Anderl und dem SPÖ-Fraktionsführer im U-Ausschuss, Kai Jan Krainer.
Den früheren FPÖ/BZÖ-Politiker und Bundespräsidentschaftskandidaten Gerald Grosz zieht es heute hingegen ins Ausland. Er reist zum Aschermittwoch der rechtspopulistischen "Alternative für Deutschland" (AfD) nach Osterhofen in Niederbayern.