Die Koalitionsverhandlungen nach der nächsten Nationalratswahl, die regulär im Herbst 2024 stattfindet, dürften aus heutiger Perspektive schwierig werden. Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Unique Research für die aktuelle Ausgabe des "profil" konnte die FPÖ ihren Vorsprung an der Spitze nämlich auf 29 Prozent ausbauen. Die SPÖ verliert im Vergleich dazu immer mehr an Boden, und wird nun auch wieder von der ÖVP eingeholt: SPÖ und ÖVP liegen gleichauf bei 24 Prozent. Eine Große Koalition hätte demnach keine Mehrheit.
Die Volkspartei (die gegenüber Jänner um zwei Prozentpunkte zulegen konnte) und die Sozialdemokraten (die stagnieren), bräuchten wahrscheinlich einen weiteren Koalitionspartner, um zu regieren. Die Grünen liegen in der Umfrage mit 10 Prozent gleichauf mit den Neos, wobei der grüne Trend nach unten, der pinke Trend aber nach oben geht. Eine Ampelkoalition ginge bei einem Wahlergebnis wie diesem ebenfalls nicht aus.
Befragt hat Unique Research 800 Personen in einer Kombination aus Telefon- und Online-Interviews. Die maximale Schwankungsbreite beträgt +/-3,5 Prozent.
Mehrheit will keine Neuwahlen
Keine Mehrheit hat übrigens die Forderung der Opposition nach raschen Neuwahlen. In der Unique-Research-Umfrage sprechen sich 39 Prozent für Neuwahlen "so schnell wie möglich" aus, 47 Prozent sind der Meinung, die Regierung soll weiterarbeiten.
In einer Umfrage der Lazarsfeld-Gesellschaft für die Tageszeitung "Österreich", für die 2000 Interviews nur online geführt wurden, liegt die SPÖ hingegen noch klar vor der ÖVP. Hier wird die SPÖ ebenfalls mit 24 Prozent ausgewiesen (+1 gegenüber der Vorwoche), die ÖVP aber nur mit 19 Prozent (+/-0). An der Spitze liegt auch hier die FPÖ mit 28 Prozent (-1). Die Grünen und die Neos werden hier gleichauf mit je 11 Prozent geführt. In dieser Umfrage wird auch die Bier-Partei abgefragt, die mit 6 Prozent ausgewiesen wird. Die Schwankungsbreite dieser Umfrage mit +/-2,2 Prozent angegeben.