Von den 573 niederösterreichischen Gemeinden gibt es nur zwei, in denen die FPÖ bei der niederösterreichischen Landtagswahl am Sonntag nicht zulegen konnte: Mannsdorf an der Donau und Großhofen. Dort konnte dafür die ÖVP um 17,8 Prozentpunkte zulegen und erreichte mit 81,8 Prozent ihr stärkstes Ergebnis.
Trotzdem erreicht die ÖVP weiterhin in 520 Gemeinden den ersten Platz. Die politische Landschaft Niederösterreichs mag sich in Summe ändern – die Verteilung der Stimmen in der Geografie des Landes hingegen verläuft ähnlich wie bei früheren Wahlen.
Besonders deutlich sieht man das bei den Hochburgen von Grünen und Neos: Die besten Ergebnisse erzielen die niederösterreichischen Kleinparteien im "Speckgürtel", im Wiener Umland, wo tendenziell vermögende, gut ausgebildete Menschen leben, die für öko- und liberale Anliegen affin sind.
Die SPÖ wiederum fährt ihre besten Ergebnisse in den klassischen Industriestädten südlich von Wien ein; besonders sticht hier Traiskirchen hervor, dessen dezidiert linker Bürgermeister Andreas Babler einen Vorzugsstimmenwahlkampf geführt hatte und wo die SPÖ um drei Punkte auf 46 Prozent zulegen konnte.
In St. Pölten, dem Wohnort von SPÖ-Spitzenkandidat Franz Schnabl, verbuchten die Sozialdemokraten laut vorläufigem Ergebnis mit 8,85 Prozentpunkten den deutlichsten Rückgang. Nach 36,13 Prozent im Jahr 2018 sackten die Roten auf 27,28 Prozent ab.
Die FPÖ legte dagegen besonders in weiter von den Städten entfernten Regionen des Landes, etwa im Waldviertel und den Alpentälern, stark zu. In Wiener Neustadt, der Heimatstadt von Udo Landbauer, haben die Freiheitlichen wie auf Landesebene die SPÖ mit 28,8 Prozent überholt.
Georg Renner