Ex-SPÖ-Chef und -Bundeskanzler Christian Kern heuert im Beirat von Zachert Private Equity an. Es handelt sich um eine im DACH-Raum tätige deutsche Beteiligungsgesellschaft, die angeschlagene Firmen restrukturiert, um eine Fortführungsmöglichkeit zu schaffen. Die Firma wolle expandieren, teilte sie am Donnerstag in einer Aussendung mit. Viele österreichische Ex-Kanzler von ÖVP und SPÖ verdingen sich in der Privatwirtschaft, etwa auch mit Aufsichtsratsposten.
"Der neue Unternehmensbeirat wirkt aktiv bei der Umsetzung der Unternehmensstrategie und unterstützend bei aktuellen Beteiligungsakquisitionen", hieß es in der heutigen Mitteilung von Zachert Private Equity. "Ich werde mich als Co-Investor und Beirat aktiv einbringen", so Kern.
Keine Tätigkeit für Russland mehr
Kern wurde bisher nach seinem Abschied aus der Politik Managing Partner und Eigentümer der auf Investments in nachhaltige Technologien fokussierten Blue Minds Company mit Sitz in Wien. Im September 2022 wurde er zum CEO der European Locomotive Leasing Group berufen, zu deren Eigentümern AXA und Credit Agricole gehören. Außerdem betreibt er die "CK Assetmanagement GmbH", besagt der Wirtschafts-Compass.
Den Aufsichtsrat der russischen Staatsbahn RZD verließ der vormalige ÖBB-Chef, nachdem Russland in die Ukraine einmarschiert war. Vor Kriegsbeginn hatte der Ex-Politiker noch gemeint, seine Tätigkeit sei keine politische oder lobbyierende, sondern jene eines Branchenkenners. Durch den Krieg sei die RZD aber "Teil einer Kriegslogistik" geworden, also zog Kern die Reißleine ob "dieser sinnlosen Aggression".