Der künftige Chef der mächtigen Fraktion Sozialdemokratischer Gewerkschafter (FSG), Josef Muchitsch, will den burgenländischen Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) in die Schranken weisen: "Dieses ständige öffentliche Anpatzen" schade der Bewegung, kritisierte Muchitsch am Mittwoch im Ö1-"Mittagsjournal".
Von der burgenländischen Landespartei beauftragte Umfragen, wonach die Bundes-SPÖ mit Doskozil besser dastehen würde als mit Pamela Rendi-Wagner, verglich der bald höchste Gewerkschafter der SPÖ mit Ex-Kanzler Sebastian Kurz: "Wir haben bei der ÖVP schon einmal gesehen, dass jemand eine Umfrage in Auftrag gegeben hat, um danach die Macht zu übernehmen. Und das will niemand in der Sozialdemokratie."
Das Bundesparteipräsidium, das am 4. und 5. Jänner zur Neujahrsklausur in Klagenfurt zusammenkommt, müsse ganz klar sagen, "so geht es nicht weiter", forderte Muchitsch eine klare Ansage Richtung Doskozil. Sich gegenseitig öffentlich Botschaften auszurichten, sei der Sozialdemokratie nicht würdig. Der burgenländische Landesgeschäftsführer Roland Fürst erklärte dazu gegenüber der APA: "Wir kommentieren das inhaltlich nicht, denn wir halten uns an das, was andere in der Partei von uns einfordern."
Muchitsch selbst erneuerte im "Mittagsjournal" indes die Forderung der SPÖ, die Mietpreise bis 2025 einzufrieren. Dass die kalte Miete "einfach erhöht werden darf" – teils bis zu 17,6 Prozent – sei für die Mieter einfach nicht verkraftbar. Man müsse Miete und Inflation entkoppeln, "weil die Regierung es nicht schafft, die Inflation zu dämpfen, wie andere Länder es schaffen".