Daniel Landau, der Erfinder des Lichtermeers und von #YesWeCare, ist wieder aktiv geworden. Am kommenden vierten Adventsonntag, am 18. Dezember, sollen wieder Menschen mit Kerzen die Wiener Ringstraße erleuchten: Vor einem Jahr war man ebenso knapp vor Weihnachten auf die Straße gegangen – als Gegenprogramm zu den lautstarken Samstags-Demos der Corona-Skeptiker. Im Frühjahr lud Landau unter dem Eindruck des russischen Überfalls zum Lichtermeer für die Ukraine auf den Heldenplatz. Im Dezember 2021 nahmen 30.000 Menschen daran teil

Diesmal will man um 19 Uhr für die Rechte von Menschen mit Behinderung und eine inklusive Gesellschaft auf die Straße gehen – nicht als Gegenveranstaltung, sondern in Ergänzung zu Licht ins Dunkel, das zuletzt in die Kritik geraten ist. Eine Plattform von Betroffenen hatte zuletzt sogar die Abschaffung der bekannten ORF-Hilfskampagne gefordert. Beklagt wird der paternalistische Zugang bzw. der Almosencharakter der Sendung, in der Behinderte in die Rolle von Bittstellern schlüpfen.

Es soll mehr sein als Licht ins Dunkel

"YesWeCare soll mehr sein als Licht ins Dunkel", betont Ko-Veranstalter Roman Scamoni. "Es soll eine selbstbewusste und starke Flamme sein, die für eine inklusive Bildung, für gesellschaftliche Teilhabe und für eine Gesellschaft ohne Barrieren brennt."

Recht auf 11. und 12. Schuljahr

Konkret geht es diesmal um das Recht auf ein 11. und 12. Schuljahr für Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf. Nach der neunjährigen Schulpflicht können Jugendliche, denen wegen einer körperlichen oder psychischen Beeinträchtigung sonderpädagogischer Förderbedarf attestiert wird, zwar noch ein freiwilliges 10. Schuljahr absolvieren. Ein 11. und 12. Schuljahr ist dann aber nur mehr mit Bewilligung vom Schulerhalter und der zuständigen Schulbehörde möglich, was aber in einigen Bundesländern oft mit Verweis auf fehlende Ressourcen verwehrt wird.

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