Es gebe keine Migrationskrise, "das ist ein innenpolitisch gemachtes Thema", hatte SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner noch in ihrem ORF-"Sommergespräch" im August erklärt.

Knapp drei Monate später hat sich diese Position merklich gewandelt: "Es kann nicht sein, dass 60.000 Menschen aus Ländern wie Tunesien oder Indien alle in Österreich landen", sagte Rendi-Wagner diese Woche in Interviews mit "oe24.at" und Puls 24 – eine Position, die bisher in dieser Klarheit nur ihr innerparteilicher Gegenspieler, der burgenländische Landeshauptmann Hans Peter Doskozil vertreten hatte.

Auch eine andere Wende vollzog Rendi-Wagner: Entgegen der Linie etwa der SPÖ-Delegation im EU-Parlament sprach sich die Parteichefin gegen die Ausweitung der Schengenzone aus.

Währenddessen vollzog der SPÖ-Bürgermeister von Traiskirchen, Andreas Babler, einen weiteren Schwenk in der Migrationspolitik: Während die Bundespartei Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) auffordert, leer stehende Quartiere zur Unterbringung von Migranten zu nutzen, wünscht sich Babler in der ZiB 2 ein Durchgriffsrecht des Ministers in Gemeinden, um neue Quartiere zu schaffen.