Im Burgenland haben am Sonntag nach den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen vom 2. Oktober zwölf Stichwahlen stattgefunden. Die SPÖ konnte dabei nicht nur in Mörbisch den Bürgermeistersessel zurückgewinnen und in Rust behalten, sondern erzielte insgesamt 95 Bürgermeister – ein "historisches Ergebnis" und ein "perfekter Tag für die Sozialdemokratie im Burgenland", so Landeshauptmann und Landesparteichef Hans Peter Doskozil in einer Aussendung.

Ursprünglich hätte es 13 Stichwahlen gegeben, in Ritzing zog der Listen-Kandidat jedoch seine Kandidatur zurück und einigte sich mit SPÖ-Bürgermeister Jochen Müllner auf eine Zusammenarbeit. Bei den Kommunalwahlen vor drei Wochen erzielte die SPÖ im ersten Durchgang 86 Bürgermeister, am Sonntag waren es nach Vorliegen aller Gemeindeergebnisse dann 95. Die ÖVP kam durch die Zurechnung zweier Listen laut Landeswahlbehörde und die Ergebnisse am Sonntag auf nun 71, fünf Ortschefs werden von Listen gestellt.

SPÖ zufrieden, ÖVP enttäuscht

Die SPÖ trat in elf Gemeinden mit einem Kandidaten bzw. einer Kandidatin an und schaffte in neun den Bürgermeistersessel. "Dieses sehr erfreuliche Ergebnis ist wirklich unglaublich", so Landesparteichef Doskozil, der sich gerade von einer Operation erholt. "Das heutige Wahlergebnis mit nun insgesamt 95 Bürgermeistersesseln für die SPÖ Burgenland mit Landeshauptmann Hans Peter Doskozil an der Spitze ist ein historisches für die Sozialdemokratie und wir freuen uns riesig", so Landesgeschäftsführer Roland Fürst. Für ihn bildet das Ergebnis eine "hervorragende Ausgangsposition" für die Landtagswahl 2025: "Wir werden bereits Anfang des nächsten Jahres mit den Vorbereitungen für die Landtagswahlen 2025 beginnen."

ÖVP-Landesparteiobmann Christian Sagartz hingegen erklärte ebenfalls in einer Aussendung, dies sei "kein guter Tag für die Volkspartei". Wie bereits vor drei Wochen habe es erfreuliche Ergebnisse neben sehr knappen und schmerzlichen Verlusten gegeben. "Trotz der schwierigen Ausgangssituation ist die Volkspartei das einzige stabile politische Gegengewicht zur SPÖ-Alleinregierung", so Sagartz.

Deutliche Zugewinne hatte die SPÖ auch am 2. Oktober in den Gemeinderäten verzeichnet. Die Roten kamen dabei auf 48,8 Prozent (2017: 44,4 Prozent) bzw. 1623 Mandate, ein Plus von 162. Die ÖVP verlor von 41,8 auf 39,9 Prozent und erreichte 1300 Mandate, ein Minus von 64. Die FPÖ halbierte sich von 6,3 auf 3,5 Prozent bzw. von 144 auf 67 Mandate. Die Grünen kamen durch die Zurechnung einer Liste auf ein kleines Plus bei den Mandaten von 27 auf 31, bei 1,9 Prozent. Neos und MFG stellen jeweils vier Gemeinderäte.