Selten einig traten SPÖ-Parteichefin Pamela Rendi-Wagner und Vorgänger und Ex-Kanzler Christian Kern vor die Medien. Nachdem das Verhältnis zwischen Kern und seinem früheren Protegé nach seinem Abtritt als Kanzler bekanntlich abgekühlt war, gab man sich nun vereint im Kampf gegen einen größeren Feind – die Energiekrise. Einen Tag vor dem Sondertreffen der EU-Energieminister sprach man sich für einen "dringend notwendigen, starken Eingriff in den Markt" aus.
Die Idee: Gas soll EU-weit gemeinsam eingekauft und zum gestützten Preis von 50 Euro pro Megawattstunde weitergegeben werden. Die zeitlich befristete Preisdeckelung würde Österreich zwar rund neun Milliarden Euro kosten, spare langfristig jedoch 21 Milliarden an Energiekosten ein, versicherten beide. "Ein starker Eingriff in den Markt ist dringend notwendig, um größeren Schaden von den Volkswirtschaften abzuwenden", so Rendi-Wagner. Denn laut Kern "wird dieser Kahn absaufen".
Auf die Frage, ob man künftig wieder gemeinsame Sache machen werde, versicherte Kern aber: "Ich habe nicht vor, das zu einer Dauerübung zu machen". Er sehe jedoch eine "gedeihliche Zusammenarbeit".