Der Stimmzettel für die bevorstehende Bundespräsidentschaftswahl im Herbst füllt sich. Bisher haben vier Kandidaten offiziell bekannt gegeben, die 6000 notwendigen Unterstützungserklärungen gesammelt zu haben. Mindestens sechs dürften aber auf dem Wahlzettel stehen.

Als vierter Kandidat gab MFG-Vorsitzender Michael Brunner am Donnerstag bekannt, dass er die nötigen Unterstützungserklärungen für eine Kandidatur gesammelt hat. Er werde diese am 31. August bei der Bundeswahlbehörde abliefern, erklärte er und danke seinen Unterstützern.

Auch Rechtsanwalt und Ex-"Krone"-Kolumnist Tassilo Wallentin sowie der Ex-Politiker (FPÖ und BZÖ) und jetzige Blogger Gerald Grosz gaben am Mittwoch bekannt, die nötigen 6000 Unterstützungserklärungen eingefahren zu haben. Grosz übergibt seine Erklärungen bereits heute. Als erster Kandidat Dominik Wlazny, vulgo "Marco Pogo", bereits Ende letzter Woche seine bei der Bundeswahlbehörde abgeliefert.

Van der Bellen und Rosenkranz fix

Sowohl Amtsinhaber Alexander Van der Bellen als auch FPÖ-Kandidat Walter Rosenkranz machten bisher keine Angaben zum Stand der gesammelten Unterstützungserklärungen. Van der Bellen, der nach seinem Wanderunfall am Wochenende wieder "voll im Einsatz" ist, wie es aus seinem Team heißt, will die gesammelten Unterschriften erst am Ende der Frist, am 2. September, abgeben. "Jede Unterstützung ist uns gleich viel wert, egal, ob sie früher oder später abgegeben wurde", betont sein Team. 

Rosenkranz präsentierte am Donnerstag sein Wahlplakat mit der Aufschrift "Kompromisslos für Österreich". Parteichef Herbert Kickl erklärte diesen Satz zum Motto gegen die "Verantwortungslosigkeit" von Regierung und Amtsinhaber. Man werde in den kommenden Wochen für Rosenkranz laufen und fordere Van der Bellen auf, sich einer öffentlichen Debatte zu stellen. Rosenkranz ergänzte: "Holen wir unser Österreich zurück."

Rosenkranz (r.) u Kickl bei der Plakatpräsentation
Rosenkranz (r.) u Kickl bei der Plakatpräsentation © APA/TOBIAS STEINMAURER

Bei der Abgabe der Erklärungen dürften die meisten Kandidaten aber mehr als die vorgeschriebenen 6000 vorlegen. Denn die Bundeswahlbehörde prüft genau, ob diese zulässig sind. Immer wieder scheiden daher einige, sogar abgestempelte Erklärungen aus.

Der Waldviertler Schuhfabrikant Staudinger weiß nach Angaben einer Sprecherin übrigens selbst noch nicht, ob er es geschafft hat. Man sammle dezentral, etwa in den Filialen des Unternehmens. Erst am 1. September bekomme man alle Formulare und werde sie dann zählen.

Am Donnerstag sicherten zudem zwei Kleinparteien Van der Bellen ihre Unterstützung zu. Soziales Österreich der Zukunft (SÖZ) und Heimat aller Kulturen (HAK) starten morgen, Freitag, eine Sammelaktion für den Amtsinhaber, hieß es per Aussendung. Beide Parteien sind dafür bekannt, vor allem Menschen mit Migrationshintergrund ansprechen zu wollen.