Im Juni sorgte es für Schock, Ärger und Spott: Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) saß einem Betrug auf und führte ein Videotelefonat mit jemandem, der sich als Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko ausgab. Später bekannte sich das russische Komiker-Duo Vladimir Krasnov und Alexei Stolyarov zu der Aktion, bei der sie auch andere europäische Politiker und Prominente hinters Licht führten.
Nun wurde ein rund zehnminütiger Mitschnitt der Telefonkonferenz öffentlich. Es zeigt, wie bizarr das Gespräch verlief.
Mehrmals stellte der falsche Klitschko Ludwigs Solidarität zur Ukraine infrage. "Sind Sie ein russischer Bürgermeister?", fragte er. Ludwig reagierte mit Unverständnis und verwies auf die vielen Hilfsaktionen zugunsten der Ukraine-Vertriebenen.
Wiederholt forderte der vermeintliche Bürgermeister von Kiew Michael Ludwig dazu auf, die Hände zu heben und "Hoch lebe die Ukraine!" zu rufen. Diesen Gefallen verwehrte ihm Ludwig. Er lud seinen vermeintlichen Amtskollegen stattdessen nach Wien ein, um sich zu überzeugen, dass die ukrainische Flagge auf dem Rathaus gehisst sei. Für diesen Trip erbat der falsche Klitschko Tipps für guten Schnaps und Bier. Ludwig empfahl ihm, die Wiener Weingärten zu besuchen.