Seit November 2019, also kurz nachdem die blockierende FPÖ aus der Bundesregierung geflogen war, ist in Österreichs Lokalen das Rauchen verboten. Aber hat dieses Rauchverbot wirklich etwas gebracht?

Schwer zu sagen, meint Thomas Czypionka, Leiter der Forschungsgruppe Gesundheitsökonomie am IHS: „Ich fürchte, dass Corona die Daten so verzerrt, dass das schwierig nachweisbar ist“, sagt Czypionka – nur wenige Monate nach Start des Rauchverbots kam es zum Ausbruch des Coronavirus (und damit auch zur Schließung der Lokale).

Keine Daten, aber "atmosphärische Wirkung"

Die internationale Literatur – Österreich war spät dran mit dem Rauchverbot – zeige aber, dass eine solche Regel „innerhalb weniger Monate Effekte zeigt, weil die Entlastung von Gefäßen vom Stress durch die Schadstoffe das Fortschreiten zum Herzinfarkt bremst“, sagt Czypionka.

Auch Irene Schmutterer, Expertin für Sucht bei der Gesundheit Österreich, zeigt sich von der Sinnhaftigkeit des Rauchverbots überzeugt. „Schon allein dadurch, dass die Realität sich verändert hat“, sagt Schmutterer: Junge Menschen würden Lokale nun nur noch ohne Rauch erleben, „Nichtrauchen wurde noch mehr zur Norm“. Messbar sei das aber schwer – die letzte Erfassung des Raucheranteils durch die Statistik Austria stamme noch aus der Zeit vor dem Rauchverbot.