Die grauenhaften Bilder des Massakers in Butscha haben weltweit, auch in Österreich, für Empörung und Entsetzen gesorgt. Doch wie darauf reagieren?

Deutschland und Frankreich haben sich dazu durchgerungen, russische Diplomaten des Landes zu verweisen. Konkret erklärte Berlin 40 russische Diplomaten zu "unerwünschten Personen", nach Angaben aus französischen Ministeriumskreisen sollen 35 russische Diplomaten das Land verlassen. Polen, die Niederlande, Irland und Belgien haben bereits in den letzten Wochen russische Diplomaten aus dem Land geworfen.

In Österreich ist ein solcher Schritt derzeit nicht angedacht, so die Sprecherin des Außenministers zur Kleinen Zeitung. Außenminister Alexander Schallenberg hat allerdings den russischen Botschafter ins Haus zitiert. Dieser hatte in einem Interview behauptet, die Ukrainer sprengten ihre eigenen Spitäler in die Luft. 

Nach den Gräueltaten bleibt Österreich bei seiner Haltung, weiterhin Energie aus Russland zu beziehen. "Das kommt nicht infrage", erklärt Bundeskanzler Karl Nehammer. Ähnlich hat sich Finanzminister Magnus Brunner geäußert. Sanktionen seien nur sinnvoll, wenn sie einen selbst nicht mehr träfen als den zu Treffenden. Energieministerin Leonore Gewessler zeigt sich skeptisch zu einem völligen Verzicht auf Gas aus Russland. "Österreich ist in überproportionalem Ausmaß abhängig von russischen Erdgaslieferungen."