Das Gerücht, dass nun auch Ex-Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP) als Beschuldigter in der Causa Wolf geführt wird, hat sich bestätigt. Der "Kurier" zitiert aus der Verständigung der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft an den vormaligen Ressortchef, wonach Schelling Weisungen aus "sachfremden" Motiven an Kabinettsmitarbeiter gegeben habe, um Unternehmer Siegfried Wolf als wichtigem Unterstützer der ÖVP Vermögensvorteile zu verschaffen.
Dessen ehemaliger Generalsekretär Thomas Schmid soll sich ja für einen mutmaßlich illegalen Steuernachlass für Wolf starkgemacht haben. Laut sichergestellten Chats soll auch Schelling in die Kommunikation eingebunden gewesen sein.
Wolf hatte im Ministerium wegen einer Nachzahlung interveniert. Am Tag der sogenannten Schlussbesprechung zwischen den Finanzprüfern und Wolfs Steuerberatern schrieb Schmid an Schelling: "Haben heute Einigung mit Sigi geschafft. 75:25. er zahlt zwischen 7 und 8 Mio Euro nach. Muss noch genau berechnet werden. Er rief mich mehrmals an und wollte auf 6 runter. Das war unmöglich für uns während der laufenden Verhandlungen zu intervenieren. Ich finde bei diesem Deal hat sich unsere Finanzverwaltung bewegt und beide Seiten sollten zufrieden sein."
Bereits vor dem - letztlich nicht zustande gekommenen Deal - dürfte Schelling eingeweiht gewesen sein, was ebenfalls Chats untermauern. Wenn die Großbetriebsprüfung auf ihrem Standpunkt beharre, werde Wolf "das halt in der Berufung bekämpfen" müssen, meinte der ehemalige Finanzminister mit der Bitte an Schmid: "Bitte SMS gleich löschen." Dieser antwortete: "Ich würde so was grundsätzlich lieber auf Whatsapp schreiben"
Schelling selbst bestreitet sämtliche Vorwürfe.