Der Vorarlberger Johannes Rauch (Grüne) ist seit Kurzem neuer Gesundheitsminister. Nachdem in der Vergangenheit "so manches nicht gut gelaufen ist", wolle er nun in Bezug auf die Bewältigung der Corona-Pandemie "klarer und nachvollziehbarer" agieren. Das versprach er im Interview mit dem "Ö1-Mittagsjournal". Denn wenn die Menschen die Maßnahmen nicht mittragen, "kann der Gesundheitsminister verordnen, was er will".
Ein komplettes Ende der Gratistests "halte ich für schwierig", das "wird es mit mir nicht geben". Laut Rauch sollen diese "in einem bestimmten Ausmaß" weiter möglich sein, "für alle, die es brauchen" – aber wohl in reduzierter Zahl. Nach Gruppen aufzusplitten (z.B. nur in Schulen testen) halte er nicht für sinnvoll.
Details sollen kommende Woche in einem "Gesamtpaket" vorgestellt werden, wo es auch um Schulen und Absonderungen gehen soll, kündigte Rauch an. "Ich will eine Gesamtlösung und nicht jede Woche eine neue Verordnung erlassen."
"Impfpflicht ist nicht tot"
Dass Expertinnen und Experten eine FFP2-Maskenpflicht in Innenräumen empfehlen, sei nachvollziehbar, so Rauch. Wenn dies angesichts der Spitalsauslastung notwendig sei, "werde ich das auch tun". Vorerst rate er den Menschen, diese freiwillig zu tragen, "um sich zu schützen". Aktuell sei jedoch keine Überlastung der Spitäler zu erkennen, deshalb brauche es auch keine Verschärfungen. Aber: "Vielleicht sind einige Lockerungen die ein oder andere Woche zu früh gekommen."
Nun sei es wichtig, sich auf den Herbst vorzubereiten. Es brauche hier einerseits mehr Mobilisierung fürs Impfen, laut Rauch seien hier besonders die Länder gefordert. Zum anderen sei die "Impfpflicht nicht tot". Diese könnte "im Mai oder Juni" scharf gestellt werden, um auf den Herbst vorbereitet zu sein. Eine Pflicht für bestimmte Gruppen wie das Gesundheitspersonal lehnt Rauch jedoch ab. "Ich will das aus einem Guss probieren."
Gecko-Co-Vorsitzender hält an Öffnungen fest
Der Co-Vorsitzende der gesamtstaatlichen Covid-Krisenkoordination (Gecko), Generalmajor Rudolf Striedinger, hält indes an den am 5. März verordneten Öffnungsschritten fest. Die Lage auf den Intensivstationen sei "extrem stabil", sagte er gegenüber dem Nachrichtenmagazin "profil". Die Anzahl der Patienten liege "auf einem Niveau, vergleichbar mit Jahren vor Corona".