Dass bei Landes- oder Gemeinderatswahlen oft der Bundestrend hineinspielt, zeigt die Historie. Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel gab den CDU-Vorsitz ab, als die Regionalwahl in Hessen im Herbst 2018 schiefging. Unter ihrem Parteichef Sebastian Kurz fuhr die ÖVP – bei allen Landtagswahlen – Niederösterreich ausgenommen, wo Johanna Mikl-Leitner allerdings die Absolute behielt – zum Teil ein kräftiges Plus ein: Wilfried Haslauer 8,7 Prozent in Salzburg, Hermann Schützenhöfer 7,6 Prozent in der Steiermark, Günther Platter 4,9 Prozent in Tirol. Einzige Ausreißer waren die Gemeinderatswahlen in Innsbruck 2018, wo die Grünen mit Georg Willi siegten, und Graz 2021, wo die KPÖ mit Elke Kahr Amtsinhaber Siegfried Nagl vom Thron stieß. Unter ihren früheren Parteichefs Reinhold Mitterlehner, Michael Spindelegger schnitt die ÖVP bei jeder einzelnen Landtagswahl mit einem Minus ab.