Karl Nehammer wird mit 14. Mai dann auch offiziell zum ÖVP-Obmann gekürt. Für diesen Tag hat der Vorstand der Volkspartei einen Bundesparteitag einberufen. Die Veranstaltung soll in Präsenz stattfinden. Nehammer führt die Partei interimistisch, seit sich Sebastian Kurz Anfang Dezember vergangenen Jahres als Obmann zurückgezogen hatte. Wo der Parteitag abgehalten wird, steht noch nicht fest.
Nehammer ist bereits der sechste Chef der Volkspartei seit 2007. Nach der langen Ära Wolfgang Schüssel hatten Wilhelm Molterer, Josef Pröll, Michael Spindelegger, Reinhold Mitterlehner und Sebastian Kurz allesamt relativ kurze Amtszeiten. Insgesamt wird Nehammer der 18. Bundesparteiobmann der ÖVP seit 1945.
Stellvertreter noch offen
Vorschusslorbeeren kamen bereits von seiner Generalsekretärin. Laura Sachslehner meinte am Montag in einer Aussendung, Nehammer habe mit seiner Arbeit als Bundeskanzler und geschäftsführender Bundesparteiobmann in den vergangenen Wochen eindrucksvoll bewiesen, „Land und Partei in einer herausfordernden Zeit hervorragend zu führen und für Stabilität zu sorgen“.
Wer Nehammers Stellvertreter werden, ist noch unklar. Derzeit sind als Vizes Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer, die Vorarlberger Kommunalpolitikerin Veronika Marte und die steirische Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl aktiv. Die Latte, die Kurz Nehammer gelegt hat, ist nicht gerade niedrig. Beim Parteitag im August des Vorjahres erhielt der Altkanzler 99,4 Prozent der Delegierten-Stimmen.