Die Frage, ob sich Bundespräsident Alexander Van der Bellen im Herbst für eine zweite Amtsperiode bewirbt, dürfte demnächst beantwortet werden. "Wir sind bei dieser Entscheidung in der Endphase", ließ Van der Bellen am Sonntag im "Kurier" wissen. Die Zweite Nationalratspräsidentin Doris Bures (SPÖ) rechnet offenbar damit, dass er wieder antritt. In der ORF-"Pressestunde" sagte sie, die Frage nach ihrer Kandidatur im Fall von Van der Bellens Verzicht stelle sich wohl nicht.
Zuvor hatte Bures ihre Haltung bekräftigt, dass die SPÖ Van der Bellen unterstützen sollte, wenn er neuerlich kandidiert. Bei allen Bundespräsidenten davor - wie auch Thomas Klestil oder Heinz Fischer - habe es beim zweiten Antritt "selten namhafte Gegenkandidaten gegeben". Und auf die Nachfrage, ob sie persönlich als SPÖ-Bewerberin zur Verfügung stünde, sollte Van der Bellen nicht antreten, sagte sie dann: Es sei "eine große Ehre überhaupt genannt zu werden. Aber ich glaube, es stellt sich diese Frage nicht."
Noch Zeit lassen für eine Entscheidung will sich der Dritte Nationalratspräsident Norbert Hofer (FPÖ) - der bei der vorigen Hofburg-Kür die Stichwahl gegen Van der Bellen verloren hat. Denn die politische Lage sei "sehr volatil" und vieles in Bewegung, betonte er in der "Presse". Die Frage der Wiederkandidatur Van der Bellens könnte auch für seine Entscheidung ein Faktor sein - "es kommt zum Beispiel darauf an, wie er sich präsentiert, welche inhaltlichen Schwerpunkte er setzt". Wobei Hofer es aber für "sehr wahrscheinlich" hält, dass die FPÖ jedenfalls einen Kandidaten aufstellt.