Bildungs- und Wissenschaftsminister Heinz Faßmann tritt zurück - nicht ganz freiwillig, wie er zugesteht. Der neue Kanzler Karl Nehammer habe sein Team zusammengestellt. Dass dabei mit dem Rektor der Karl-Franzens-Universität in Graz, Martin Polaschek, ein neuer Bildungs- und Wissenschaftsminister bestellt wird, akzeptiere er, sagte Faßmann, er gehe ohne Wehmut oder Groll.
In einer Pressekonferenz am Dienstag Nachmittag fasste der scheidende Minister seine Amtszeit zusammen. Fragen waren nicht zugelassen, als der Bildungsminister eine "positive Bilanz" über die "sehr aktive Zeit" zog. Seit Dezember 2017 war Faßmann Bildungsminister, ab Jänner 2018 war er auch für Wissenschaft und Forschung zuständig. Unterbrochen wurde seine Tätigkeit nur durch die Regierung Bierlein.
"Der schwierigste Tag meiner Amtszeit war, als wir die Schultore schließen mussten." Er sei auch weiterhin für geöffnete Schulen und sei stolz darauf, "Wir haben als erstes Antigentests, als erstes flächendeckend PCR-Tests eingeführt", Österreich stehe bei Testungen auf das Coronavirus international an der Spitze.
"Kinder und Jugendliche sind die Zukunft", betont Faßmann. Der Satz sei stets im Fokus seines Handelns gestanden. Er wünscht seinem Nachfolger alles Gute und viel Erfolg.
Am Vormittag war berichtet worden, dass Faßmann auf eigenen Wunsch sein Amt zur Verfügung stellen würde, damit mit diesem Interessen der Landeschefs befriedigt werden könnten. In seiner Rede sagte ÖVP-Chef Karl Nehammer, Faßmann sei an ihn herangetreten, um ihm die Freiheit zu geben, diesen wesentlichen Bereich neu zu gestalten.
Das Bildungsministerium hat sich in der Corona-Krise zu einem der Schlüsselressorts entwickelt. Die Frage, ob und wie Schulen während der Pandemie geöffnet sind, war breit diskutiert worden. Faßmann hatte sich stets für offene Schulen eingesetzt - und war dafür auch heftig kritisiert worden.
Die neuen türkise Köpfe
Max Miller