Der Landeshauptmann des Burgenlands Hans Peter Doskozil (SPÖ) sieht keinen Bedarf für zusätzliche Corona-Maßnahmen im Burgenland und will nicht "in einen Topf geworfen werden" mit den Ländern, die eine geringere Impfquote vorweisen. Auch wenn es "bei diesen Zahlen skurill" wirken würde, glaube er, dass die Impfungen den Weg in die Normalität bedeuten würden.
Die Spitalsbelegung sei im Burgenland zur Zeit konstant, man müsste nun die Auswirkungen der hohen Zahl der Neuinfektionen in den nächsten zwei Wochen beobachten. Sollte die Situation konstant gleich bleiben, müsse man mit Experten und der Regierung darüber diskutieren, wie man eine gewisse Normalität einkehren lassen könnte: "Wir müssen, ganz einfach, mit diesem Virus umgehen lernen."
Bundeseinheitliche Verschärfungen "falsche Signale"
Würde man signalisieren, dass die Impfquote keine Auswirkung auf die Maßnahmen habe, sei das das falsche Zeichen, so Doskozil, der mit Verweis auf die Impfquote regionale Maßnahmen fordert. "Hätten wir nur die Inzidenz bei den Geimpften zu beachten, dann würden wir wahrscheinlich heute hier nicht stehen."
Würde das Burgenland etwa dieselben strengen Vorkehrungen treffen, wie sie in einem Bundesland mit niedrigerer Impfquote nötig wären, "fragt sich doch jeder: Wofür bin ich impfen gegangen?", so der Landeshauptmann. Die Herausforderung sei nicht, sich mit den Ländern zu einigen, "sondern die Menschen müssen wir mitnehmen". Diese Punkte wolle er auch beim morgigen Treffen mit Regierung und Landeshauptleuten übermitteln.
Max Miller