Die "ökosoziale" Steuerreform - das Prestigeprojekt der türkis-grünen Regierung - dürfte bald fertig sein: Die Verhandlungen waren am Freitag im Finale, hieß es aus Regierungskreisen zur "Kleinen Zeitung". Möglicherweise wird die Steuerreform schon in den kommenden Tagen präsentiert. Dann bliebe auch genug Zeit, die Details ins neue Budget einzuarbeiten - am 13. Oktober hält Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) seine Budgetrede im Nationalrat.

Inhaltlich ließen sich die Verhandler weiterhin nicht in die Karten schauen. Kernstück der Steuerreform ist eine CO2-Bepreisung. Die Tageszeitung "Österreich" berichtete am Freitag etwa von einem CO2-Preis von 35 Euro pro Tonne. Laut Informationen der "Kleinen Zeitung" sei das noch nicht fix, die Verhandlungen laufen noch, heißt es aus Verhandlerkreisen.

"Intensive Verhandlungen"

Ein Aus fürs Dieselprivileg und einen von den Grünen gewünschten "Klimabonus" für alle soll es auch geben. Vor allem von der ÖVP forciert wurde stets die Senkung der zweiten und dritten Tarifstufe der Lohn- und Einkommensteuer von 35 auf 30 Prozent bzw. von 42 auf 40 Prozent, wobei letztere erst später folgen könnte, sowie eine Erhöhung des Familienbonus.

ÖVP und Grüne wollten am Freitag gegenüber der APA keinen Kommentar zu etwaigen Inhalten abgeben, da es noch kein Verhandlungsergebnis gebe. Man sei in "intensiven Verhandlungen", hieß es von beiden Seiten lediglich. Klar ist aber, dass sich die Gespräche auf den letzten Metern befinden - so ist neben den Chefverhandlern Finanzminister Blümel und Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) dem Vernehmen nach mittlerweile auch das Kanzleramt intensiv eingebunden.