Der derzeit dienstfrei gestellte und früher mächtige Sektionschef im Justizministerium, Christian Pilnacek, kommt vor Gericht. Das berichtet der "Kurier" in seiner Donnerstagausgabe. Die Staatsanwaltschaft Innsbruck erhob Anklage wegen Verletzung des Amtsgeheimnisses.
Ausgangspunkt war eine Anzeige von mehreren Staatsanwälten der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft gegen eine Innenpolitikredakteurin der Tageszeitung „Die Presse“, die später abgewiesen wurde. Pilnacek wird jedoch verdächtigt, im Dezember 2020 einer Redakteurin des "Kurier" die Anzeige verraten zu haben. Die Staatsanwaltschaft sieht darin den Tatbestand der Verletzung des Amtsgeheimnisses erfüllt.
Im Strafantrag wird jedoch auch angemerkt, dass die Anzeige der Korruptionsstaatsanwälte gegen die Redakteurin der „Presse“ problematisch und in Hinblick auf die europäische Menschenrechtskonvention kritisch zu sehen sei. Im Artikel 10 wird die freie Meinungsäußerung festgeschrieben. Der Prozess soll am 3. November im Großen Schwurgerichtssaal des Landesgerichts Wien verhandelt werden