Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) hat sich am Dienstag einmal mehr mit Expertinnen und Experten beraten und leichte Verschärfungen für das Testregime beschlossen. Demnach wird die Gültigkeitsdauer der Tests verkürzt. Statt der bisherigen 72 Stunden sind die PCR-Gurgeltests ab 1. September nur mehr für 48 Stunden gültig. Antigentests, die von Apotheken oder Teststraßen durchgeführt werden, gelten dann nur mehr für 24 Stunden. Für Kinder unter 12 Jahren gelten PCR-Tests weiterhin für 72 Stunden. Die Stadt möchte die Tests weiterhin kostenlos anbieten.
Die Stadt möchte damit die Ausbreitung der Delta-Variante einbremsen. Seit etwa zehn Tagen ist Wien wieder das Bundesland mit den meisten Neuinfektionen gemessen an der Einwohnerzahl. Weitere Verschärfungen - im Raum standen etwa gröbere Einschränkungen für Ungeimpfte - werden vorerst nicht durchgeführt. Ludwig geht aber davon aus, dass im Herbst schärfere Maßnahmen notwendig sein werden, von einer Wiedereinführung der FFP2-Maskenpflicht bis zu einer 1G-Regel nur für Geimpfte ist vieles möglich. Einen definierten Schwellenwert für weitere Verschärfungen gebe es zwar nicht, künftig soll aber die Auslastung der Krankenhäuser die Richtung vorgeben. Die Maskenpflicht in allen Geschäften bleibt weiterhin aufrecht.
Ludwig und sein Beraterstab würden derzeit eine starke Infektionsdynamik beobachten. Derzeit seien etwa mehr Spitalsbetten belegt als genau vor einem Jahr und in den kommenden Monaten würden sich wieder mehr Menschen in Innenräumen aufhalten: "Es besteht die Gefahr, dass das Virus dadurch wieder beschleunigt weitergegeben wird", sagt Ludwig.
Peter Schöggl