SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner unterstützt die zuständigen Trägerorganisationen in ihrer Forderung nach einem Pflegegipfel. Die Regierung sei "mehr als säumig", sie dürfe diesen Hilferuf nicht weiter ignorieren, forderte sie "so rasch wie möglich" einen Gipfel, um den drohenden Pflegenotstand abzuwenden. Alle Beteiligten müssten endlich gemeinsam Lösungen erarbeiten, wie die Pflege auf sichere Beine gestellt und der Pflegeberuf attraktiver gemacht werden kann.
Offener Brief
Die für den Pflegebereich zuständigen Arbeitgeberverbände, Dach- und Berufsverbände sowie die Trägerorganisationen und Arbeitnehmervertretungen haben - in einem ungewohnt breiten Bündnis - die Regierung diese Woche in einem Offenen Brief zu ernsthaften Reformschritten und zur Einberufung eines Gipfels aufgefordert.
"Wir wissen seit langem, dass wir in Österreich in wenigen Jahren vor einem massiven Mangel an Pflegekräften stehen und uns ein Pflegenotsand droht", hält auch Rendi-Wagner Maßnahmen für dringend geboten. Die derzeitige Situation für Pflegekräfte - von Ausbildung über Einkommen bis zur Pension - sei "gelinde gesagt verbesserungswürdig, in vielen Fällen unzumutbar". Wie wichtig sie sind habe sich in der Corona-Krise bestätigt.
Jetzt müsse endlich in diesen "Zukunftssektor" investiert werden, pochte Rendi-Wagner auf Qualifizierungs- und Umschulungsprogramme. Die Parteichefin rief - in einer schriftlichen Stellungnahme gegenüber der APA - weitere SPÖ-Forderungen in Erinnerung, wie die Einrichtung einer Pflegestiftung für eine kostenlose Ausbildung, einen Umstiegsbonus oder den Zugang für Pflegekräfte zur Schwerarbeitspension. Mit einem staatlichen Pflegefonds will die SPÖ die Finanzierung auf neue Beine stellen - und kostenlose mobile Pflege oder Betreuung im Pflegeheim "in höchster Qualität" sicherstellen.