Die hochansteckende Delta-Variante ist in Österreich angekommen. Mittlerweile sind rund 90 Prozent aller Neuinfektionen auf diese Mutation zurückzuführen. In diese Richtung geht auch die neue wöchentliche Berechnung der effektiven Reproduktionszahl durch die AGES. Diese Zahl gibt an, wie viele Menschen ein Infizierter ansteckt. Liegt dieser Wert unter 1, entspannt sich die Lage, liegt er darüber, besteht exponentielles Wachstum.
Für den vergangenen Mittwoch, dem aktuellsten Berichtstag der heute veröffentlichten Daten, liegt die Reproduktionszahl österreichweit bei 1,33. Höher war dieser Wert das letzte Mal am 31. Oktober - kurz vor dem zweiten Lockdown und dem Höhepunkt der bisher größten Welle.
Große regionale Unterschiede
Innerhalb des Landes gibt es aber große regionale Unterschiede. Während das Burgenland (1,04), Wien (1,22) und Niederösterreich (1,26) zwar auch im besorgniserregenden Bereich, aber am unteren Ende der Liste stehen, ist Kärnten mit einem Wert von 2,02 einsamer Spitzenreiter. Zuletzt erreichte ein Bundesland im vergangenen August einen höheren Wert - Kärnten und Tirol am 14. August. Die AGES weist aber darauf hin, dass der Wert für Burgenland, Kärnten, Salzburg, Steiermark, Tirol und Vorarlberg durch die geringe Fallzahl mit großer Unsicherheit behaftet sei. Die Reproduktionszahl sei demnach immer in Kombination mit den aktuellen Inzidenzen zu betrachten.
Als Reaktion auf diese Ansteckungszahlen sind neue Maßnahmen praktischfix. Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) warnte am Donnerstag in der Zeit im Bild 2 davor, die Fehler des vergangenen Jahres zu wiederholen. So sollen in Zukunft wieder strengere Auflagen für die Nachtgastronomie gelten, der "Grüne Pass" soll erst ab einer Vollimmunisierung gültig sein.
Peter Schöggl